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    Ölpreis  6952  0 Kommentare Eiszeit zwischen Saudi-Arabien und Iran - Was bedeutet das für den Ölpreis?

    Dieser Jahresauftakt hat es in sich: In China rauschen die Kurse in die Tiefe, im Nahen Osten eskaliert der Streit zwischen Saudi-Arabien und dem Iran. Den Experten schwant Böses: Wenn sich ausgerechnet die beiden wichtigsten Ölexporteure in den Haaren liegen, kann das für den Ölmarkt eigentlich nichts Gutes bedeuten. Oder?

    Das neue Jahr startet mit einem Paukenschlag. In China brachen die Aktienkurse um mehr als sieben Prozent ein. Der Handel wurde daraufhin für den Rest des Tages ausgesetzt (Mehr dazu hier). Gleich am ersten Tag seiner Einführung kam damit ein neuer Sicherungsmechanismus zum Zuge, der zu große Kursschwankungen verhindern soll (siehe: China will Notbremse für Börsenhandel – Marktmanipulation oder notwendiges Übel?). Der chinesische Kurssturz verhagelte auch anderen Börsen weltweit den Start ins neue Jahr. So liegt der DAX aktuell deutlich im Minus und auch für die US-Börsen ging es unmittelbar nach der Eröffnung nach unten.

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    Aufruhr gab es zum Jahresauftakt aber nicht nur an den Börsen, sondern auch auf dem Ölmarkt. Dort sorgt die Eskalation zwischen Saudi-Arabien und dem Iran für Verunsicherung. Nachdem Saudi-Arabien den schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr sowie 46 weitere Männer hingerichtet hat, kam es am Wochenende zu einem Angriff auf die saudische Botschaft in Teheran. Wütende Demonstranten stürmten das Gebäude. Dies sei ein „schwerwiegender Bruch internationaler Konventionen“, so der saudische Außenminister. Und er blieb nicht ohne Folgen.

    Diplomatische Eiszeit zwischen den beiden Erzrivalen

    Am Sonntagabend teilte Saudi-Arabien mit, die diplomatischen Beziehungen zu dem Erzrivalen Iran abzubrechen. Das Königreich zog sein Botschaftspersonal aus Teheran ab und gab den iranischen Diplomaten 48 Stunden Zeit, Saudi-Arabien zu verlassen. Inzwischen haben auch Bahrain und der Sudan ihre diplomatischen Beziehungen zum Iran abgebrochen. Es handelt sich um die schwerwiegendste Krise der diplomatischen Beziehungen seit den 1980er Jahren. Diese droht zudem zu einer wirtschaftlichen Krise zu werden. Wie "Spiegel Online" unter Berufung auf die Nachrichtenagentur "Reuters" meldet, legt Saudi-Arabien nicht nur die diplomatischen, sondern auch sämtliche wirtschaftliche Beziehungen zu Teheran auf Eis. Die Rede ist von einem "totalen Bruch".

    Auf dem Ölmarkt wächst nun die Sorge, ob und wie sich die zugespitzte Lage im Nahen Osten auf den Ölpreis auswirken wird. Dieser kletterte am Montag deutlich nach oben.

    Der Ölpreis (Brent) im Fünf-Tagechart:

    Die Aussicht auf ein sinkendes Angebot trieb die Preise am Montag im frühen Handel in die Höhe. Bis zum Mittag gaben sie jedoch wieder etwas nach. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar lag zuletzt noch bei 38,03 US-Dollar und damit 75 Cent im Plus. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI stieg um 37 Cent auf 37,42 Dollar.

    „Gravierende Auswirkungen“

    Für den Ölmarkt hat der Konflikt eine hohe Bedeutung, weil die rivalisierenden Länder wichtige Ölexporteure sind. Laut Experten ist unklar, welche Folgen das für die weitere Entwicklung am Ölmarkt haben könnte. „Konflikte zwischen wichtigen Ölexportländern wirken am Markt grundsätzlich eher preistreibend, weil sie die Produktion dämpfen könnten“, sagt Frank Schallenberger, Analyst bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). „In diesem Fall ist aber eigentlich alles möglich. Denkbar wäre beispielsweise auch, dass Saudi-Arabien bei der Ölförderung noch eine Schippe drauflegt, um dem Iran zu schaden.“

    Für Eugen Weinberg, Rohstoffexperte bei der Commerzbank, ist jedenfalls klar, dass eine weitere Eskalation schwerwiegende Folgen hätte. „Eine direkte militärische Auseinandersetzung der beiden Hegemonialmächte des Mittleren Ostens hätte gravierende Auswirkungen auf das globale Ölangebot“, so Weinberg. „Eine gewisse Risikoprämie auf den Ölpreis ist daher gerechtfertigt, selbst wenn aktuell deutlich zu viel Öl auf dem Markt ist.“

    Mit dpa-AFX

     



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