Wie Sie von den jüngsten Rückschlägen profitieren können
Sehr verehrte Leserinnen und Leser,
nach den Rückschlägen der Vorwoche, die für die meisten Indizes den schlechtesten Jahresstart seit Jahren oder sogar in ihrer gesamten Historie bedeuteten (z.B. für den DAX), herrscht bei vielen Anlegern erst einmal Katerstimmung. Das ist durchaus verständlich. Aber es gibt dennoch selbst in dieser Situation Chancen, die sich nutzen lassen.
Verschaffen Sie sich zuerst einen Überblick über die Lage
In solchen Situationen ist es stets sehr hilfreich, sich einen Überblick zu verschaffen. Ein guter Ausgangspunkt dafür ist eine Performance-Übersicht. Dabei ergibt sich für die mehreren zehntausend Aktien aller Börsen in unserer Datenbank folgendes Bild:
Quelle: MarketMaker
Obwohl natürlich die Mehrzahl der Werte in der ersten Woche des Jahres eine negative Performance aufweist (rote Säulen), erzielten in diesem Umfeld immerhin ein gutes Fünftel aller Aktien moderate bis ordentliche Gewinne von bis zu 10 % (grüne Säulen). Bei den noch höheren Gewinnen muss man vielfach von Sondereffekten ausgehen, die sich einer einfachen statistischen Auswertung entziehen.
Aufschlussreiche Branchenanalyse
Aber für die weitere Analyse reichen die paar tausend Aktien aus dem grünen Bereich völlig. Wenn man diese grob in zyklische und defensive Branchen unterteilt, erhält man folgendes aufschlussreiches Bild:
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Quelle: MarketMaker (* ohne Banken, Versicherungen, Finanzindustrie, Rüstung/Raumfahrt)
So entfallen rund 60 % der positiven Performer der vergangenen Woche auf die defensiven Branchen, wie Nahrungs- und Genussmittel, die Gesundheitsindustrie oder den Telekom-Sektor. Aber auch die Aktien von Immobilienunternehmen, Versorgern und Handelskonzernen konnten in der vergangenen Woche überdurchschnittlich häufig Gewinne verbuchen.
Bestätigung durch das Relative-Stärke-Ranking
Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt man mit der Auswertung der Relativen Stärke der einzelnen Branchen gegen den Gesamtmarkt in unterschiedlichen Zeiträumen von 6 bis 52 Wochen:
Quelle: MarketMaker, eigenen Berechnungen (defensive Branchen: grau markiert)
Auch ein einfacher Chartvergleich ist sehr hilfreich
Aber auch mit einfachen Chartvergleichen lassen sich solche Entwicklungen leicht finden. Im folgenden Chart sind z.B. der laut obiger Tabelle stärkste Branchenindex Reise/Freizeit (grün) und der schwächste (Grundstoffe; rot) dem entsprechenden Marktindex STOXX 600 (blau) gegenübergestellt: