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    ROUNDUP  809  0 Kommentare Ölpreise fallen erstmals seit zwölf Jahren unter 31 Dollar

    NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Dienstag ihre Talfahrt fortgesetzt. Erstmals seit zwölf Jahren fielen die wichtigsten Ölpreise unter 31 US-Dollar. Ein Ende der Talfahrt ist angesichts des hohen Angebots an Rohöl, der eher schwachen Nachfrage und des festen Dollars kurzfristig nicht in Sicht.

    Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar fiel am Dienstag zeitweise bis auf 30,43 US-Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit dem Jahr 2004. Zuletzt erholte sich der Preis ein wenig und stieg auf 31,12 Dollar. Das sind immer noch 43 Cent weniger als am Vortag. Auch die US-Sorte WTI markierte mit 30,41 Dollar den tiefsten Stand seit zwölf Jahren. Zuletzt wurde WTI mit 30,85 Dollar gehandelt.

    Das bereits hohe Angebot an Rohöl könnte bald noch größer werden. Der Iran dürfte bald wieder mehr Rohöl exportieren, da die endgültige Aufhebung der Sanktionen offenbar näher rückt. "Meine Erwartung ist, dass dieser Tag recht bald kommen wird", sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag. Es gebe aber noch keinen festen Termin. Voraussetzung sei, dass der Iran alle Verpflichtungen aus dem Atomabkommen erfüllt. In diesem Umfeld hat auch die Erholung am chinesischen Aktienmarkt die Ölpreise nicht gestützt.

    Zur Stützung der Preise stellt der Ölminister Nigerias Emmanuel Kachikwu ein Treffen der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) für Anfang März in Aussicht. Schließlich leide mittlerweile auch Saudi-Arabien, das wichtigste Land des Kartells, unter den niedrigen Preisen. Man sei bereits in informellen Gesprächen mit Ölförderländern außerhalb des Kartells wie Russland. Bis zum Jahresende erwartet Kachikwu eine Erholung des Preises auf 40 bis 50 Dollar. Allerdings war die Opec bisher nicht in der Lage, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu einigen.

    Die Experten der Commerzbank erwarten daher einen weiteren Rückgang der Ölpreise. Viele Investoren, die auf fallende Kurse gesetzt hätten, seien durch den Preisrutsch von 20 Prozent zu Jahresbeginn auf dem falschen Fuß erwischt worden. Diese versuchten nun Verluste zu begrenzen, was weiteren Druck auf die Preise ausüben könnte.

    Die Analysten vom Bankhaus Metzler halten eine Preisstabilisierung aber dennoch für möglich. Sie verweisen auf die gesunkene Zahl der Ölplattformen in den USA im Jahr 2015. Angesichts der niedrigen Preise werden Ölbohrlöcher geschlossen. Zudem dürfte der erhebliche Peisverfall die weltweite Nachfrage nach Rohöl erhöhen. Der Ölpreis könnte sich daher laut Bankhaus Metzler im laufenden Jahr in einer Spanne zwischen 30 und 55 Dollar bewegen.

    Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist gefallen. Das Opec-Sekretariat meldete am Dienstag, dass der Korbpreis am Montag 27,07 Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 1,39 Dollar weniger als am Freitag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jsl/tos




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