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    Stiftungen  2435  0 Kommentare Niedrige Zinsen – Mehr Risiko

    Gemeinnützige Organisationen stehen derzeit vor einem Dilemma: Sie brauchen hohe Erträge, bei möglichst kleinem Risiko. In Zeiten niedriger Zinsen kaum umzusetzen. Um in der aktuellen Niedrigzinsphase trotzdem ausreichend Erträge zu erwirtschaften, setzen sich viele deutsche Stiftungen vermehrt Risiko aus, so eine PwC-Studie.

    „Die Stiftungslandschaft wird sich merklich verändern“, zu diesem Ergebnis kommen Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstandes von PwC in Deutschland, und Berthold Theuffel-Werhahn, Leiter des PwC-Bereiches Stiftungsberatung. Dazu gehöre auch, dass Stiftungen abgewickelt beziehungsweise zusammengelegt werden. In einer aktuellen Studie untersucht der Wirtschaftsprüfer PwC wie die 208 vermögensstärksten Stiftungen auf die niedrigen Zinsen reagieren. 

    Hintergrund ist eine den Stiftungen typische Eigenschaft: Stiftungen tun Gutes, sie erfüllen gemeinnützige, mildtätige oder kirchliche Zwecke. Dafür erhalten sie Steuervergünstigungen. Aus diesem Grund unterliegen sie strengen Regeln: Zur Erfüllung ihrer Zwecke benötigen sie ordentliche Erträge aus der eigenen Vermögensmasse. Stiftungen müssen demnach das Stiftungsvermögen gewinnbringend anlegen. Der Haken dabei: Vom Gesetzgeber sind sie dazu verpflichtet, das Vermögen zu erhalten und so sicher wie möglich anzulegen. Investitionen sind jedoch ihrer Natur nach risikoreich. Der Konflikt ist auch vielen Anlegern bekannt: Eine hohe Rendite, bei möglichst kleinem Risiko. Stiftungen sind jedoch besonders stark auf stabile Erträge angewiesen, um ihren Zweck zu erfüllen, während ihnen gleichzeitig sogar eine Aberkennung der Gemeinnützigkeit drohen kann. Über all dem schwebt schließlich das aktuelle Niedrigzinsumfeld: Sichere Erträge zu erzielen wird fast unmöglich.

    Niedrigzinsphase: Starke Belastung

    So zeigt die PwC-Umfrage, dass die Portfolios zu etwa einem Drittel aus festverzinslichen Anlagen  bestehen. „Das sind in erster Linie Anleihen hoher Bonität, also Papiere, die als sicher gelten, deren Verzinsung in den vergangenen Jahren allerdings dramatisch gesunken ist, bis zur ‚Nulllinie‘“, erklärt Theuffel-Werhahn. Ein Viertel des Stiftungsvermögens werde zudem in Liquidität wie Tages- und Termingeldkonten geparkt. „Hier war bereits bei einigen Banken von einem „Negativzins“ die Rede“. Die Stiftung zahlt der Bank für die Verwahrung Geld, anstatt von der Bank Zinsen zu erhalten. Die Aktienquoten dagegen seien niedrig: „Von der Hausse am Aktienmarkt profitieren die Stiftungen in Deutschland kaum.“ Bereits 38 Prozent der befragten Stiftungen geben an, dass sie das Zinstief deutlich spüren. Elf Prozent fühlen sich sogar „stark“ oder „ausgesprochen stark“ belastet. Ob sie ihr Kapital erhalten können ist fraglich: „Viele Stiftungen sind inzwischen dazu übergegangen, reale Vermögensverluste billigend in Kauf zu nehmen. Man kann das realistisch nennen. Oder resignativ.“ Die Mehrheit der Stiftungen gehe davon aus, dass ihre Einnahmen zurückgehen und sich ihre Fördermöglichkeiten dadurch einschränken werden.

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    Stiftungen Niedrige Zinsen – Mehr Risiko Gemeinnützige Organisationen stehen derzeit vor einem Dilemma: Sie brauchen hohe Erträge, bei möglichst kleinem Risiko. In Zeiten niedriger Zinsen kaum umzusetzen. Um in der aktuellen Niedrigzinsphase trotzdem ausreichend Erträge zu erwirtschaften, setzen sich viele deutsche Stiftungen vermehrt Risiko aus, so eine PwC-Studie.

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