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    DAX Profits Analyse  1331  0 Kommentare ZEW-Index fällt nur moderat – schlechtes Zeichen?

    deutsche Finanzanalysten sind schon ein komisches Völkchen. Da legt der DAX den schwächsten Jahresstart seit Jahrzehnten hin (Performance seit Jahresbeginn minus 12 Prozent!), aber die Herrschaften sind nur ein wenig irritiert. Keineswegs ängstlich oder panisch. Abzulesen ist dies an einem Indikator, der in Umfragen unter Finanzanalysten entsteht und den etwas irreführenden Namen „ZEW-Konjunkturerwartungen“ trägt. Im Januar sanken diese ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland zwar von 16,1 auf 10,2 Punkte (moderater Rückgang und immer noch positiv). Zugleich verbesserte sich die Lageeinschätzung von 55,0 auf 59,7 Zähler (oha!). Für die Eurozone sanken die ZEW-Konjunkturerwartungen von 33,9 auf 22,7 Punkte. Was sagt uns das?

    Die Aussagekraft dieses Indikators für die tatsächliche Konjunkturentwicklung ist eher gering, da ausschließlich Finanzanalysten befragt werden, von denen die wenigsten wirklich Ahnung von der Wirtschaft draußen vor dem Büro haben. Bei dem Umfrageergebnis spielen eher Erwartungen an die künftige Kursentwicklung der Börsen eine Rolle. Somit ist ein vergleichsweise stabiler ZEW-Index angesichts eines ungewöhnlich heftigen Kurseinbruches eher ein schlechtes Zeichen. Eine echte Marktbereinigung hat noch nicht stattgefunden, da die Herrschaften offenbar gedenken, die Kursschwäche auszusitzen. Hätten alle bereits verkauft, hätten sich auch die Einschätzungen stark eingetrübt, da man dies ja irgendwie vor sich und anderen rechtfertigen muss. Eine in dieser Art divergente Entwicklung zwischen DAX und ZEW-Index deutet auf künftigen „Bereinigungsbedarf“ am Markt hin und ist somit ein negatives Zeichen. Besser wäre es gewesen, die Finanzanalysten hätten die Hosen gestrichen voll (ZEW-Index stark negativ).

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    Glücklicherweise lief der Hase an der US-Leitbörse anders. Dort sind zumindest die US-Privatanleger schon mal draußen, was für gewöhnlich ein guter Kontraindikator ist. Die jüngste Umfrage der American Association of Individual Investors (AAII) fördert nur noch 17,9 % bullisch gestimmte Anleger zutage – der tiefste Stand seit elf Jahren. Bären gibt`s hingegen genug: 45,5 Prozent - 15 Prozent mehr als im historischen Schnitt.

    DAX und Dow stehen zudem vor mittelfristig wichtigen Unterstützungen, die jederzeit eine mehrwöchige Shorteindeckungsrally einläuten können. Jetzt müssen nur noch Käufer in den Markt kommen – und sich auch durchsetzen. Genau daran haperte es trotz zahlreicher Versuche in den letzten Tagen. Kommt endlich raus!

    DAX Tageschart

    Wenn die US-Leitbörse und China mitspielen, dann kann der DAX im Unterstützungsbereich um 9300 Punkte kräftig nach oben abprallen. Meine „alten“ Erholungsziele um 10.400 Punkte krame ich dann wieder raus. Bricht der DAX aber unter die 9300, wird die Erholung erst 5 bis 10 Prozent tiefer einsetzen. Viel mehr als 9500 Punkte wären dann nicht drin. Also Vorsicht vor einem Griff ins fallende Messer.

    Herzliche Grüße,

    Ihr Henrik Voigt.        

    Chefanalyst DAX Profits  /  Voigt-Brief

    Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten dieser Ausgabe investiert

     

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    Henrik Voigt
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    Henrik Voigt ist studierter Wirtschaftsingenieur und Profi‐Trader mit mehr als 15 Jahren Börsenerfahrung. Zudem ist er langjähriger Chefanalyst der im Investor Verlag erscheinenden Börsendienste "DAX Profits" und "Der Voigt-Brief". In seinem kostenlosen und täglich erscheinenden Marktkommentar "Dax Daily" analysiert er nicht nur den DAX auf lukrative Ein- und Ausstiegsstiegspunkte, sondern hinterfragt auch Marktbewegungen kritisch. Dem gegenwärtigen Finanzsystem steht er sehr kritisch gegenüber, was sich auch in einer risikobewussten aber nicht minder erfolgreichen Anlagestrategie äußert.
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    Verfasst von 2Henrik Voigt
    DAX Profits Analyse ZEW-Index fällt nur moderat – schlechtes Zeichen? Der DAX fällt ins Bodenlose, doch die Stimmung unter den Finanzanalysten ist schlimmstenfalls leicht gedämpft. Kein gutes Zeichen. Die US-Leitbörse ist mit ihrer Marktbereinigung da schon wesentlich weiter vorangekommen. Hier sind zumindest die Privatanleger extrem pessimistisch - früher ein guter Kontraindikator.

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