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    Putin nimmt's gelassen  5688  0 Kommentare Rubel-Crash immer dramatischer - Moskau in Aufruhr? Nö!

    Der Rubel rollt … und zwar steil bergab. Das Rekordtief von gestern ist heute schon wieder Geschichte, die russische Währung verliert weiter dramatisch an Wert. Doch von Alarmstimmung ist in Moskau keine Spur, im Gegenteil.

    Nanu? Als sich der Rubel im Dezember 2014 schon einmal auf Talfahrt begab, spie Russlands Präsident Wladimir Putin noch mächtig Feuer und beschuldigte Spekulanten, den Rubel absichtlich abstürzen zu lassen (siehe: Putin – „Äußere Faktoren“ Schuld am Rubel-Verfall). Nun geht es für die russische Währung erneut steil bergab … Und Putin? Der nimmt's ganz gelassen.

    Dabei ist der Werteverfall noch dramatischer als damals, zumindest gegenüber dem US-Dollar. Am Mittwoch kostete ein US-Dollar erstmals seit der Neuwertung des Rubel im Jahr 1998 mehr als 81 Rubel. Auch dem bisherigen Euro-Rekord von 100 Rubel je Euro kam die russische Währung gefährlich nahe (Mehr dazu hier: Ölpreis zwingt Rubel in die Knie - Russische Währung stürzt auf Rekordtief).

    Das Rekordtief von gestern ist heute jedoch schon wieder Geschichte. Die Talfahrt der russischen Währung geht unvermindert weiter. Mittlerweile kostet ein US-Dollar mehr als 84 Rubel, ein Euro mehr als 90 Rubel.

    Hier der Wechselkurs USD/RUB im Fünf-Tagechart:

    Anders als damals verfällt die russische Führung dieses Mal aber nicht in Panik. Die russische Zentralbankchefin, Elvira Nabiullina, die sich seinerzeit verzweifelt gegen den Rubel-Crash stemmte (siehe hier und hier), sieht den jüngsten Absturz sogar positiv. Der Rubel sei nun nahe seiner fundamentalen Basis, sagte sie laut „Handelsblatt“. Ein Eingreifen hält sie derzeit für nicht nötig, die finanzielle Stabilität sei nicht gefährdet.

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    Auch Putin selbst gab sich betont optimistisch. Die letzten zwei Jahre seien für die Wirtschaft gewiss nicht leicht gewesen, doch sie seien durchgestanden – auch von Kleinunternehmen, sagte er dem Bericht zufolge bei einer Gewerkschaftsveranstaltung und fügte hinzu: Durch den Rubelverfall „eröffnen sich neue Möglichkeiten für das Business.“

    Schwacher Rubel als Balsam für die klammen Haushaltskassen

    Damit meint Putin wohl in erster Linie das Staatsbusiness. Denn tatsächlich kommt der Regierung die schwache Währung gelegen. Der niedrige Ölpreis reißt riesige Löcher in den russischen Haushalt, weshalb Moskau gezwungen ist, den Rotstift anzusetzen und sogar sein Tafelsilber zu verkaufen (wallstreet:online berichtete). Der niedrige Rubel hilft ein wenig aus dieser finanziellen Klemme, da er die Staatsausgaben im Vergleich zu den (in US-Dollar notierten) Rohstoff-Einnahmen reduziert.

    Ob das allein ausreicht, um Russland über Wasser zu halten, bleibt fraglich. Im Inland wächst die Zahl der kritischen Stimmen, die die Zukunftsfähigkeit der russischen Wirtschaft infrage stellen (Mehr dazu hier). Während sich die einen also auf das Schlimmste vorbereiten, geben sich andere betont gelassen. Laut „Handelsblatt“ versuchen viele Russen die Situation mit Humor zu nehmen. Einer der aktuellen Lieblingswitze: „Wenn es wärmer wird, dann wird Wladimir Putin persönlich auf den Grund tauchen, um den gesunken Rubel von dort wieder hochzuholen.“




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