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    Der Druck wächst  6671  0 Kommentare DAX und Nikkei – Kommt jetzt wieder die Kavallerie?

    Durch den Crash sind die Aktienmärkte in Deutschland und Japan um 20 Prozent gegenüber den vorherigen Hochs abgerutscht und befinden sich damit im Bärenmarkt. Damit kommt den Notenbanken eine umso größere Bedeutung zu, die Märkte wieder nach oben zu treiben. Inzwischen genügen Investoren aber keine Bluffs mehr von Mario Draghi und Haruhiko Kuroda. Die Investoren wollen Taten sehen.

    Deutliche Erholung beim DAX: Viele Experten führen sie auf die EZB-Sitzung vom 21. Januar zurück. Auf der Pressekonferenz hatte EZB-Chef Mario Draghi gesagt, dass die EZB bei der Sitzung im März die Geldpolitik überprüfen werde. Das war Musik in den Ohren der Investoren, gehen sie nach Draghis Aussagen doch davon aus, dass er im März zur Tat schreiben und die Geldpolitik weiter lockern wird. Das Bemerkenswerte war aber, dass mit dem Ende der Pressekonferenz um 15.30 Uhr die Euphorie der Investoren schon wieder verflogen war und der DAX und der Aktienmarkt in der Euro-Zone insgesamt deutlich geschwächelt haben. Erst als der Ölpreis begann kräftig zu steigen, drehte der DAX wieder deutlich nach oben. Die Erklärung für den für viele „Experten“ überraschenden Zusammenhang: Wenn der Ölpreis steigt, spült das Ländern wie den USA, Russland und Saudi-Arabien mehr Geld in die Kasse, womit sie mehr Güter aus dem Ausland, beispielsweise aus Deutschland, nachfragen können – das beflügelt den DAX.

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    Ein wichtiger Unterschied

    Eine Erholung des Ölpreises könnte den DAX daher kurzfristig stützen. Im März dürfte Draghi dann tatsächlich zur Tat schreiten und das Gelddruckprogramm auf 80 Mrd. Euro pro Monat oder noch mehr aufstocken. Ob diese Aussicht allerdings den DAX nach oben treiben wird und wie lange, muss sich erst noch zeigen. Denn die Konjunkturdaten aus den USA und China dürften schwach bleiben und damit für Druck auf den DAX sorgen. Das ist der entscheidende Unterschied zu Anfang 2015, als die EZB am 22. Januar das erste QE-Gelddruckprogramm für die Euro-Zone angekündigt hatte. Während damals die Konjunkturdaten aus den USA und China noch einigermaßen gut ausgesehen hatten, hat sich in den vergangenen Monaten die Konjunktur in den zwei größten Volkswirtschaften der Welt stark abgekühlt. Das belastet den DAX enorm. Obwohl die EZB seit dem Start des QE-Programms im März des vergangenen Jahres 676,7 Mrd. Euro gedruckt hat, notiert der Euro Stoxx 50 um neun Prozent unter dem Stand vom 22. Januar 2015.

    Erholung des Yen belastet weltweiten Aktienmarkt

    Auf Talfahrt war auch der Nikkei in den vergangenen Monaten. Die Hoffnung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik durch Notenbankchef Haruhiko Kuroda hat zuletzt dann für einen deutlichen Kurshüpfer gesorgt. Gegenwind hat der Nikkei vor allem wegen der Erholung des japanischen Yen. Damit trüben sich die Perspektiven für viele stark Exportabhängige japanische Unternehmen ein. Verstärkt wird der Druck auf den Nikkei durch die Auflösung des Carry Trades. Während der jahrelangen Talfahrt des Yen hatten sich Investoren zusehends auf Yen-Basis verschuldet, und das Geld beispielsweise in US-Aktien gesteckt. Damit haben Investoren von zwei Seiten profitiert: Einerseits durch Währungsgewinne und andererseits durch Kursgewinne bei Aktien. Das Spiel geht aber nur solange gut, wie der Yen fällt. Wenn er sich aber erholt – wie seit Anfang Dezember -, läuft die Spirale in die andere Richtung, denn Investoren machen Währungsverluste und verkaufen ihre Aktien. Ein weiterer Anstieg des Yen belastet daher den Aktienmarkt nicht nur in Japan, sondern rund um den Globus.

    Gespannt warten Investoren daher auf die nächste Sitzung der japanischen Notenbank am 29. Januar. Dabei dürfte Kuroda mit einer Lockerung der Geldpolitik weiter zögern. Immerhin kauft die japanische Notenbank bereits für acht bis zwölf Billionen Yen monatlich Staatsanleihen (67,7 Mrd. bis 101,5 Mrd. Dollar). Japan emittiert aber „nur“ Anleihen von zehn Billionen pro Monat. Trotz der gigantischen Geldschwemme schwächelt die Wirtschaft weiterhin und eine nachhaltige Konjunkturerholung ist nicht in Sicht. Sollte Kuroda am 29. Januar nichts unternehmen, dürfte die Erholung des Yen weitergehen, mit den entsprechenden Folgen für den weltweiten Aktienmarkt.

    Angetrieben von der Erholung des Ölpreises könnte die Erholung des DAX kurzfristig zwar weitergehen. Bei anhaltend schwachen Konjunkturdaten aus den USA und China dürfte die Erholung des DAX und des Aktienmarkts in der Euro-Zone insgesamt aber nicht von Dauer sein. Entsprechend wächst der Druck auf Draghi, bei der Sitzung im März, möglichst aggressive Maßnahmen zu beschließen.





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