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    Rohstoffe - Rohöl  6818  0 Kommentare Trübe Perspektiven - Bleibt der Ölpreis in Abwärtsspirale gefangen?

    Viele „Experten“ behaupten ständig, wie gut der Verfall des Ölpreises sei, denn dadurch hätten Verbraucher mehr Geld für den Konsum, wodurch die Weltwirtschaft angekurbelt werde. Dass aber der weltweite Aktienmarkt bei schwachen Ölpreisen unter Druck ist, zeigt, dass genau umgekehrt ein Schuh daraus wird. Umso wichtiger ist es, wie es mit dem Ölpreise in den nächsten Monaten weitergeht.

    Erholung am weltweiten Aktienmarkt: Grund ist die Erholung des Ölpreises. Das mag auf den ersten Blick verrückt klingen, ist es aber ganz und gar nicht. Denn der vorherige Verfall des Ölpreises bedeutet, dass Länder wie Saudi-Arabien, Russland oder die USA weniger Einnahmen aus dem Ölgeschäft haben. Das dämpft die dortige Wirtschaft und damit die Nachfrage nach ausländischen Gütern, beispielsweise nach Autos und Maschinen aus Deutschland. Wenn der Ölpreis aber steigt, dreht sich die Spirale für die Weltwirtschaft wieder nach oben, was wiederum den Aktienmarkt diesseits und jenseits des Atlantiks stützt.

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    Zuletzt sorgte vor allem die Aussicht auf die Aufhebung der Sanktionen des Westens gegen den Iran für die Talfahrt beim Ölpreis, weil die iranischen Ölexporte schon bald deutlich steigen werden. Damit wird der Angebotsüberschuss auf dem Weltmarkt nach größer als bislang ohnehin schon. „Der Iran versuchte den Markt im Glauben zu halten, dass sie die Exporte um 1,1 Mio. Barrel erhöhen werden, in Wirklichkeit gehen wir davon aus, dass Exporte um realistisch nur 300.000 Barrel steigen können“, schreiben die Analysten von ETF Securities. In der vergangenen Woche hätten Anleger am ETC-Markt verstärkt auf eine Erholung des Ölpreises gesetzt und kräftig Öl-ETCs gekauft.

    Saudi-Arabien will die Produktion nicht kürzen

    Etliche Investoren befürchten jedoch, dass die Erholung beim Ölpreis nur von kurzer Dauer sein wird und es anschließend wieder abwärts geht, denn weltweit gibt es einen enormen Angebotsüberschuss und eine Besserung ist nicht in Sicht. Der Ölpreis könnte daher von zwei Seiten wieder unter Druck kommen: Einerseits steigt das weltweite Angebot weiter, weil der Iran innerhalb weniger Monate die Produktion kräftig steigern will. Gleichzeitig produziert Saudi-Arabien Rekordmengen an Öl und macht trotz des hohen Haushaltsdefizits keinerlei Anstalten, die Ölproduktion herunterzufahren. In den USA steigt die Produktion sogar leicht, weil die Fracking-Unternehmen mit dem Rücken an der Wand stehen, und so viel Öl pumpen, wie sie nur irgendwie können, um damit weiter die enormen Kredite bedienen können.

    Schwache Weltwirtschaft dämpft Ölnachfrage

    Andererseits schwächelt die weltweite Nachfrage nach Öl wegen der deutlichen Konjunkturabkühlung in den USA und China, den zwei größten Volkswirtschaften der Welt, deutlich. „Solange die Lagervorräte nicht beginnen zu sinken, gibt es keine Unterstützung für die Preise aus fundamentaler Sicht. Derselbe Gegenwind, der zu dem Crash des Ölpreises in den vergangenen vier Wochen beigetragen hat, kann wieder auf den Preis drücken, bis die Vorräte beginnen zu schrumpfen“, schreiben die Analysten der Crédit Suisse. Sie machen sich Sorgen, dass die Konjunkturabkühlung in den Emerging Markets auf die Industriestaaten überspringen könnte, wodurch die Ölnachfrage zusätzlich gedämpft werde.

    Für einen Kurshüpfer beim Ölpreis könnte allerdings die Entwicklung am Derivate-Markt sorgen. Dort spekulieren die Hedgefonds mit einer beinahe Rekordhohen Zahl an Futures und Optionen auf weiter fallende Ölpreise. Sollte es daher positive Nachrichten für den Ölpreis geben, weil es beispielsweise neue geopolitische Risiken gibt und es zu Produktionsausfällen in Libyen, Syrien oder Venezuela kommen sollte, könnte es beim Ölpreis zu einem kräftigen Kursausschlag nach oben kommen.

    Abgesehen von derartigen Eventualitäten bleiben die Perspektiven für den Ölpreis aber trüb. Die weltweiten Lagervorräte liegen mit 3,1 Mrd. Barrel am Rekordhoch und steigen täglich weiter. Der Ölpreis dürfte daher in einer Abwärtsspirale bleiben.  





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