Marktkommentar

FONDSKONGRESS MANNHEIM: Multi-Asset-Lösungen dominieren

Mit dem Fondskongress in Mannheim startet die Investment-Branche traditionell ins Jahr. 2016 dominierten vor allem Themen rund um vermögensverwaltende Fonds, vor allem unter dem Stichwort Multi Asset, den Kongress. Der neben fachlichen Diskussionen auch eine Menge Unterhaltung bot.

Der Fondskongress in Mannheim steht 2016 ganz im Zeichen von Multi-Asset-Lösungen. Große Fondsgesellschaften wie J.P. Morgan, Fidelity, BNY Mellon und auch Aberdeen widmeten sich der Frage, wie diversifizierte Investmentlösungen Anlegern in Zeiten niedriger Zinsen dennoch eine solide Rendite bescheren können.

Wie wichtig das Thema Multi Asset genommen wird, zeigt sich übrigens auch in der Werbung: Fidelity ließ wieder Wagen mit großformatiger Leuchtreklame durch Mannheim fahren. Thema: Multi Asset. J.P.Morgan Asset Management wiederum nutzte die größten Flächen im Eingangsbereich des Mannheimer Kongresszentrums für seine Kampagne. Thema: Multi Asset. Und Aberdeen plakatierte den Boden des Mannheimer Hauptbahnhofs mit dem Thema. Intensiver noch wurde das Thema aber bereits am Vorabend des Kongresses diskutiert. Die funds excellence hatte zu einem Asset Manager Meeting Mannheim geladen - und mehr als 120 Besucher folgten dem Ruf.

In kurzweiligen, jeweils auf 15 Minuten begrenzten Vorträgen stellten sich die Manager von sechs Asset Managern vor: apano, Bellevue Asset Management, Natixis, Skalis, Veritas und der Walser Privatbank. Moderiert von Fondsexperte Volker Schilling schloss sich eine Podiumsdiskussion an, bei der sich das Publikum mit den Produkten und ihren verschiedenen Investmentstilen auseinandersetze.

Am nächsten Tag standen dann auf dem Kongress auch Themen wie Liquid Alternatives, Nachhaltigkeit oder die regelmäßig wiederkehrende Frage nach dem Mehrwert aktiver Investmentstrategien zur Diskussion. Interessante Anregungen bot das ETF-Experten-Panel, das insbesondere die neuesten Entwicklungen im Bereich Smart Beta ins Zentrum rückte. Dass die Frage nach passiven oder aktiven Produkten nicht zwangsläufig zu einer Entscheidung führen muss, zeigte unter anderem Mark Phelps, CIO von AB, der ein aktiv verwaltetes, konzentriertes Aktienportfolio und passive Investmentlösungen in Kombination als interessante Lösung propagiert.

Unterhaltsame Impulse lieferten auch Star-Gäste wie ZEW-Präsident Clemens Fuest und DIW-Leiter Marcel Fratzscher, die Besucher des Kongresses am Donnerstagmorgen mit fachlicher Expertise und einer gesunden Portion Streitkultur auf Touren brachten. Neben den beiden deutschen Volkswirten sorgte mit dem ehemaligen griechischen Finanzminister Yanis Varoufakis auch eine Person, die das vergangene Jahr maßgeblich geprägt hat, für Aufsehen in Mannheim. Theo Koll, ZDF-Moderator und Leiter des Hauptstadtstudios in Paris, fühlte dem extrovertierten Ex-Politiker auf unterhaltsame Weise auf den Zahn und sorgte so für gute Unterhaltung auf der gut besuchten Veranstaltung.

Die zwei Kongresstage boten Branchenvertretern die Möglichkeit zum Austausch und zur fachlichen Diskussion. Der Mannheimer Rosengarten war an beiden Tagen bereits früh gefüllt. Auch wenn einige Themen Besuchern des vergangenen Jahres bekannt vorgekommen sein mögen, bot die Veranstaltung doch einen guten Mix aus neuen Anregungen und alten Fragen, die sich Marktteilnehmer immer wieder aufs Neue stellen müssen.