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    Iran  2080  0 Kommentare Neuer Markt in Nahost

    Lange Zeit war es für ausländische Investoren so gut wie unmöglich im Iran Kapital zu investieren. Die UN, USA und die EU sorgten durch ihre verhängten Wirtschaftssanktionen unter anderem dafür, dass die Einfuhr von Öl und Gas aus dem Iran nicht mehr möglich waren; ein gewaltiger Schock für das Land im Nahen Osten, welches sehr vom Öl abhängig ist.

    Doch mit Beilegung des Atomstreits, fallen nun zahlreiche Verbote weg, vor allem auf finanzieller und wirtschaftlicher Ebene. Das hat natürlich auch für die Weltwirtschaft weitreichende Folgen: da es nun wieder legal möglich ist, Öl aus dem Iran zu importieren, dürfte sich das Angebot weiter erhöhen, was ein noch stärkeres Fallen des Ölpreises zur Folge haben sollte.

    Allerdings ist billiges Öl eher schlecht für das Land, kann es den Rohstoff doch nicht so teuer verkaufen, wie eigentlich geplant war. Doch wichtig für den deutschen Sparer ist eher, ob eine Investition in das exotische Land lohnt oder ob man lieber erstmal noch abwartet.

    Es klingt zunächst sehr vielversprechend: die iranische Regierung hat sich sehr ambitionierte Ziele gesteckt und die Einwohnerzahl lässt sich in etwa mit der Deutschland vergleichen. Ein großes Potenzial wäre also schon einmal vorhanden. Und auch direkt mit Abschluss der Verhandlungen konnte der Flugzeugbauer Airbus einen großen Coup im Iran landen: der Iran hat bereits die Bestellung von mehr als einhundert Airbus-Maschinen angekündigt und somit den ersten großen Deal mit einem westlichen Unternehmen unter Dach und Fach gebracht. Auch mehrere Automobilhersteller sollen bereits in Verhandlungen stehen. Ebenso sind Kreditvergaben an iranische Unternehmen wieder möglich und auch Versicherungen dürfen iranische Öltanker wieder versichern.

    Weiterhin werden Finanztransaktionen allgemein deutlich erleichtert. Doch bisher hält sich der Finanzsektor beim Thema Iran eher bedeckt. Zu groß ist die Angst vor eventuellen Strafen aufgrund von Ungewissheiten. Schließlich ist das Thema Iran nach wie vor ein heißes Eisen und die Thematik ist sehr kompliziert. Die Deutsche Bank hat offiziell bekundet, dass sie sich bei Geschäften mit dem Iran bis auf weiteres zurückhalten werde. Und genau so sollten es wohl auch private Anleger handhaben.

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    Zwar winkt der Iran mit großen Renditen und prognostiziert sich selbst hohe Wachstumszahlen, aber zu hoch bleibt das Risiko, dass Strafen aufgrund diverser Geschäfte folgen. Wer dennoch unbedingt vom Iran profitieren möchte, sollte sich eher bei deutschen Unternehmen umsehen, die in diesem Markt investieren möchten. Allen voran werden das sicher die Maschinenbauer und Automobilhersteller sein, aber auch die Tourismus- und Infrastrukturindustrie wird sicher zu den Nutznießern gehören. 



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    Stephan Witt
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    Stephan Witt ist Kapitalmarktstratege FiNUM.Private Finance AG mit Sitz in Berlin. Der gelernte Bankkaufmann versteht sich als Banker vom ersten Tag der Ausbildung an und verfügt über zehn Jahre Kapitalmarkterfahrung. Bei der FiNUM ist der Hamburger mit für das Wertpapiergeschäft zuständig sowie ständiges Mitglied im Anlageausschuss der Gesellschaft. Weitere Informationen unter www.finum.de.
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    Verfasst von Stephan Witt
    Iran Neuer Markt in Nahost Lange Zeit war es für ausländische Investoren so gut wie unmöglich im Iran Kapital zu investieren. Die UN, USA und die EU sorgten durch ihre verhängten Wirtschaftssanktionen unter anderem dafür, dass die Einfuhr von Öl und Gas aus dem Iran nicht mehr möglich waren; ein gewaltiger Schock für das Land im Nahen Osten, welches sehr vom Öl abhängig ist.

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