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    Bargeld-Verbot  6290  0 Kommentare Neue Stufe im Kampf gegen Bargeld - Der Einstieg in den Ausstieg aus dem Bargeld

    Die EZB hat beschlossen, den 500-Euro-Schein bald abzuschaffen. Dem Schritt dürften andere Notenbanken schnell folgen. Offiziell geht es zwar um den Kampf gegen die Kriminalität und Korruption. Tatsächlich steckt aber etwas ganz Anderes dahinter.

    „Wir denken über die Zukunft der 500-Euro-Note nach“, sagte EZB-Chef Mario Draghi zuletzt. Da war bereits durchgesickert, dass der Rat der EZB, also das oberste Beschlussorgan, bereits eine entsprechende Absichtserklärung getroffen hatte. Innerhalb von wenigen Monaten soll dann die endgültige Entscheidung fallen. „Jede Maßnahme in Bezug auf die 500-Euro-Note hat nichts mit der Reduzierung des Bargeldes zu tun“, sagte Mario Draghi. Jedem Normaldenkende, der Draghis Politik schon länger verfolgt, muss bei einer solchen Aussage sofort klar sein: Es geht um nichts anderes, als um die Reduzierung des Bargeldbestands, also um den Einstieg in den Ausstieg aus dem Bargeld.

    Die EZB dürfte in den nächsten Monaten die Strafzinsen in der Euro-Zone auf noch viel niedrigere Niveaus drücken. Da sind all jene klar im Vorteil, die Bargeld haben. Genau das muss die EZB aber unbedingt verhindern, damit jedermann in den „Genuss“ von Strafzinsen kommt. Nur so kann ein System am Leben gehalten werden, bei dem sich die Staatsschulden der 19 Länder der Euro-Zone auf 9,45 Billionen Euro belaufen. Das sind horrend 91,6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Gleichzeitig haben die privaten Haushalte und die Unternehmen horrende Schulden. Die Abschaffung des 500-Euro-Scheins hätte massive Auswirkungen. Derzeit sind für rund 307 Mrd. Euro 500-Euro-Scheine im Umlauf. Wenn man den 500er abschaffen würde, würde das Volumen an Bargeld um rund 30 Prozent auf rund 700 Mrd. Euro einbrechen. Angesichts der Zahlen dürfte jedermann klar sein, dass nach der Abschaffung des 500-Euro-Scheins, mit der gleichen Begründung die Abschaffung des 100ers und dann des 50ers kommen wird, oder?

    Der Kampf gegen das Bargeld dürfte aber nicht nur in der Euro-Zone, sondern weltweit vorangetrieben werden. Zuletzt forderte der Ex-Vorstandschef der Bank Standard Chartered, dass die 100-Dollar-Note abgeschafft werden solle. Die offizielle Begründung ist die gleiche, die beim Kampf gegen das Bargeld immer ins Feld geführt wird. Damit solle die Kriminalität und der Drogenhandel bekämpft werden. Eine Abschaffung der 100-Dollar-Note hätte noch massivere Auswirkungen als die der 500-Euro-Note. Von den 1,38 Billionen Dollar in Umlauf machen 100-Dollar-Scheine 1,08 Billionen Dollar aus. Bei einer Abschaffung des 100-Dollar-Scheins und indem man verhindert, dass die Sparer in andere Stückelungen ausweichen, würde ein Großteil des Bargeldumlaufs verschwinden. Schon könnte der Staat den Bürgern kräftig das Geld aus der Tasche ziehen. Angesichts derartiger Entwicklungen dürfte es nicht lange dauern, bis die Schweiz die 1000-Franken-Note abschafft, oder?

    Anleger sollten die Entwicklung an der Börse genau beobachten. Wenn den Investoren klar wird, dass die USA innerhalb weniger Monate Strafzinsen einführen werden, dürfte sich der Kursrückschlag am US-Aktienmarkt ausweiten. Denn durch derartige Maßnahmen kämen die US-Banken, wie JP Morgan, stark unter Druck, weil ihr Zinsüberschuss sinkt. Wenn sie sich aber plötzlich bei der Kreditvergabe zurückhalten, rutscht die US-Wirtschaft unweigerlich in die Rezession ab. Bei einem weiteren Kursrückschlag in den USA dürfte sich der Crash am Aktienmarkt der Euro-Zone ausweiten. Das dürfte die weltweiten Notenbanker dennoch nicht davon abhalten, in den nächsten Monaten den Kampf um die Abschaffung des Bargelds zügig voranzutreiben.





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