Trotz Terrorangst
Air France-KLM hebt ab - Gewinnzahlen lassen Aktie in die Höhe schnellen
Air-France-Anleger erleben heute ihren Höhenflug: Mit Bekanntgabe der Geschäftszahlen legte das Papier am Donnerstag um knappe neun Prozent zu. Dank niedriger Spritkosten, Kostendämpfungsmaßnahmen und günstigen Währungseffekten landet die Airline endlich wieder in den schwarzen Zahlen.
Es ist ein Happy-End-Ergebnis, was Air France-KLM am Donnerstag in Paris vorgelegt hat. Nachdem die französisch-niederländische Fluggesellschaft jahrelang in der Verlustzone agiert hat, landete sie im vergangenen Jahr endlich wieder in den schwarzen Zahlen. Laut einer dpa-Meldung verzeichnete die Airline einen operativen Gewinn von 816 Millionen Euro und ließ die 129 Millionen Euro Verlust aus dem vorhergehenden Geschäftsjahr somit flugs in Vergessenheit geraten.
Die gute Performance verdankt die Fluggesellschaft vor allem den historisch niedrigen Brennstoffkosten, die im Jahr 2015 um 22 Prozent niedriger als im Vorjahr ausfielen. Ebenso gaben die strengen Sparanstrengungen zulasten des Bodenpersonals dem Ergebnis Auftrieb. Angesichts scharfer Konkurrenz aus dem arabischen Golf sowie von den Billigfluganbietern steht ein Abbau von rund 1.400 Stellen bevor. Nicht zuletzt katapultierte auch der schwache Euro die Umsätze in die Höhe und ließ sie in der Bilanz um 4,6 Prozent auf 26,1 Milliarden Euro ansteigen. Ohne den Währungseffekt wären die Erlöse allerdings um 3,2 Prozent zurückgegangen.
Angesichts zunehmender Terrorangst lässt sich das Ergebnis der Airline grundsätzlich als ungeahnter Erfolg verbuchen. Doch gänzlich unberührt blieb der Umsatz von den Anschlägen in Paris im November leider trotzdem nicht. Laut Aussagen des Unternehmens bezifferten sich die Mindereinnahmen nach dem Attentat auf 120 Millionen Euro.
Umso größer ist die Freude über die Gesamtzahlen, die sich an der Börse mit einem furiosen Wertzuwachs von über neun Prozent ausdrückte. Wo die Aktie im gestrigen Verlauf noch bei rund 7,50 Euro notierte, überschritt sie heute die 8-Euro-Schwelle, Tendenz weiterhin steigend. Je nach ermitteltem Kursziel sind sich die Experten in ihren Empfehlungen uneins. So glaubt die Société Générale an einen weiteren Anstieg (bis zu 10 Euro) und rät zum Kauf während die Commerzbank das Papier infolge eines erwarteten Rückgangs (bis zu 6 Euro) auf "Verkauf" einstuft.
Air France-KLM - 24h-Chart
Lesen Sie auch