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    ROUNDUP 2/'HB'  983  0 Kommentare Air Berlin könnte von der Börse verschwinden - Kurssturz

    (neu: Stellungnahme Etihad, Aktienkurs)

    DÜSSELDORF/BERLIN (dpa-AFX) - Bei der kriselnden Fluggesellschaft Air Berlin wird laut einem Pressebericht ein Abschied von der Börse durchgespielt. Die Großaktionäre, allen voran die arabische Fluglinie Etihad, diskutierten Modelle, wie sie Air Berlin von der Börse nehmen könnten, ohne die Mehrheit an dem verlustreichen Unternehmen zu erwerben, berichtete das "Handelsblatt" (Dienstag) unter Berufung auf Insider. Die Air-Berlin-Aktie sackte daraufhin kräftig in die Tiefe.

    Erst am Nachmittag bezog Etihad Stellung. Die Spekulationen über die Zukunft von Air Berlin seien "lediglich eine Wiederholung von unbegründeten Behauptungen, wie sie bereits mehrfach in der Vergangenheit aufgestellt wurden", sagte eine Etihad-Sprecherin. Da war die Air-Berlin-Aktie zwischenzeitlich schon um 30 Prozent auf ein Rekordtief gestürzt und hatte sich später bei einem Minus von etwa 13 Prozent eingependelt.

    Laut "Handelsblatt" wäre eine Möglichkeit ein Zusammenschluss von Air Berlin mit der italienischen Fluglinie Alitalia, an der die Araber knapp die Hälfte der Anteile halten. Ein Air-Berlin-Sprecher und auch Etihad hatten eine Stellungnahme am Morgen abgelehnt.

    Etihad kann als nicht-europäisches Unternehmen Air Berlin kaum mehrheitlich übernehmen, denn dann gingen die Start- und Landerechte der deutschen Fluglinie verloren. Träte Alitalia als Käufer auf, würde dieses Problem möglicherweise umgangen. Air Berlin hatte im Jahr 2014 mit rund 377 Millionen Euro den höchsten Verlust der Firmengeschichte eingeflogen. Auch 2015 steckte das Unternehmen in den ersten neun Monaten mit 191 Millionen Euro in den roten Zahlen.

    Allerdings kämpft auch Alitalia mit Problemen. Nachdem sich Air Berlin schon seit längerem nur dank Geldspritzen vom Persischen Golf in der Luft hält, trat Etihad auch bei Alitalia als Retterin auf. Die Araber brauchen die europäischen Partner für Zubringerflüge zu ihrem Drehkreuz Abu Dhabi. Etihad darf in der EU selbst nur eine beschränkte Zahl von Flugzielen ansteuern.

    Das Thema wurde zuletzt auch zum Streitpunkt zwischen den Airlines und der Bundesregierung. Erst Mitte Januar setzten die Gesellschaften vor Gericht durch, dass sie die meisten ihrer Gemeinschaftsflüge vorerst weiterhin anbieten dürfen. Dabei vermarktet eine Fluggesellschaft die Flüge ihres jeweiligen Partners unter einer eigenen Flugnummer. Das Luftfahrtbundesamt hatte die Genehmigung für viele sogenannte Codesharing-Flüge auf Grundlage des Luftverkehrsabkommens zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten nur bis zum 15. Januar erteilt./stw/men/stk




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