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     2889  3 Kommentare Neue Schreckensvorstellungen

    Meine allergrößte Schreckensvorstellung ist erst eine Stunde alt, und sie lautet: Was, um Gottes Willen, würde mit unserem Land passieren, wenn unsere Regierung genauso schlecht funktionieren würde wie das neue Windows 10?

     

    Bei meinem neuen Computer wird bereits seit einer Stunde das Windows 10 aktualisiert, so etwas habe ich noch nie erlebt, Dateien kopiert und pipapo, dabei mehrfach hoch- und runtergefahren. Das würde unserer Regierung vielleicht auch mal gut tun, doch wir haben nun ja nicht ohne Grund das konstruktive Misstrauensvotum, um Zeiten der Handlungsunfähigkeit zu vermeiden.

     

    Seit gestern besitze ich zudem noch einen kleines Notebook für unterwegs. Das ist ganz neu und fährt heute gar nicht mehr hoch. Zum Glück habe ich noch meinen alten Hobel. Bei Microsoft braucht man anscheinend immer drei PCs, damit wenigstens einer gerade läuft. Wunderbar, dass Deutschland und auch die EU hier weit besser funktionieren.

     

    Doch ganz ohne Probleme sind wir hier ja auch nicht. Denn wie ist der Flüchtlingsstau in Griechenland überhaupt noch aufzuhalten? Und wie schaffen wir es, unseren Vizekanzler davon abzuhalten, für jeden Euro, den wir jetzt für die Flüchtlinge Schulden machen, deshalb nun auch noch einen Euro oder mehr Schulden für Deutsche zu machen, um ihnen als Wiedergutmachung Zucker in den Hintern zu blasen?

     

    Am meisten Angst habe ich jedoch vor unserer Kanzlerin. Kennt noch jemand die Zeiten der Präsenzbörse? Als alle Geschäfte dadurch abgewickelt wurden, indem der Käufer sagte „Von dir!“ und der Verkäufer „An dich!“. Deswegen fürchte ich jeden Tag, dass die Merkel zum Tsipras sagt: „250.000 von dir!“ Und er sofort: „An dich!“

     

    Ab wann wären dann eigentlich politische Attentate erlaubt?

     


    Bernd Niquet
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    DER NEUNTE BAND VON "JENSEITS DES GELDES" IST ERSCHIENEN: Bernd Niquet, Jenseits des Geldes, 9. Teil, Leipzig 2023, 648 Seiten, 23,50 Euro

    Leseprobe: "Jenseits des Geldes".

    Eigentlich war ich vollkommen sicher, dass jetzt die Zeit dieser ganzen Auseinandersetzungen hinter mir lag. Deswegen hatte ich auch extra meine Mietrechtschutzversicherung gekündigt. Dann habe ich aber doch einmal in die Betriebskostenabrechnung hineingeschaut und musste unwillkürlich rechnen. 29.220 Euro im Jahr 2018 für die Reinigung der Treppen und Flure, das sind 93 Euro pro Haus pro Woche. Ich würde das jeweils in zehn Minuten schaffen, doch selbst wenn die ungelernte Hilfskraft zwanzig Minuten braucht, sind das 279 Euro Stundenlohn, den die Leiharbeitsfirma dafür einfährt. Wer dabei nicht an Sizilien denkt, kann eigentlich nicht mehr voll bei Verstand sein.

    Bernd Niquet ist Jahrgang 1956 und wohnt immer noch am letzten grünen Zipfel der Failed Stadt Berlin. Die ersten acht Teile von „Jenseits des Geldes“ sind ebenfalls im Engelsdorfer Verlag erschienen, und zwar in den Jahren 2011, 2012, 2013 sowie 2018, 2019, 2020, 2021 und 2022.

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    Verfasst von Bernd Niquet
    Neue Schreckensvorstellungen Wenn Deutschland so schlecht funktionieren würde wie Windows 10