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    Marktkommentar  1423  0 Kommentare Walser: Währungen - Pfund (Brexit) weiter unter Druck | Entschuldungsprozess stützt Yen

    Nach langen Verhandlungen kamen die EU-Regierungschefs beim letzten EU-Gipfel in Brüssel den Forderungen Camerons zumindest so weit nach, dass dieser im eigenen Land für einen Verbleib in der Europäischen Union werben wird. Dies reichte aber nicht aus, um den Druck vom Britischen Pfund zu nehmen. Anhaltende Sorgen vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) als Ergebnis des Referendums am 23. Juni waren und sind der Grund für die aktuelle Pfund-Schwäche. So entschlossen sich auch im Februar wieder zahlreiche Marktteilnehmer für einen Abbau von Positionen, was dem britischen Pfund die rote Laterne im aktuellen G10-Ranking einbrachte. Die Auflösung entsprechender Short-Positionen vor dem Hintergrund anhaltender Finanzmarktturbulenzen führte den Yen (Japan) am anderen Ende der Skala im Februar an die Spitze des G10-Rankings. Euro und US-Dollar liegen aktuell in der Mitte, wobei die Gemeinschaftswährung im Berichtsmonat gegenüber dem US-Dollar leicht zulegen konnte. Erstmals seit längerem scheinen sich die Devisenmärkte etwas von dem "Diktat" der Notenbanken abzukoppeln. Denn ginge es danach, müsste der Euro vor dem Hintergrund anstehender neuer geldpolitischer Lockerungen der EZB im März gegenüber dem US-Dollar weiter an Boden verlieren.

    Bei den meisten Schwellenländerwährungen ging die Volatilität im Februar etwas zurück - mit einigen Ausnahmen. Nachdem der Peso (Argentinien) schon im Dezember deutlich an Wert verloren hatte, stürzte die Währung im Berichtsmonat weiter ab und hat damit innerhalb von knapp drei Monaten gegenüber dem Euro mehr als 40% ihres Werts verloren. Deutlich besser erging es der Rupiah (Indonesien), die seit Jahresbeginn knapp 4% gegenüber dem Euro zulegen konnte und an der Spitze der Währungen der Region liegt. Beim Yuan (China) dagegen ist nach den Aufregungen im letzten Monat, möglicherweise auch aufgrund von Stützungsaktivitäten der heimischen Notenbank, eine gewisse Ruhe eingekehrt.

    An den Devisenmärkten sich aktuell die Frage, inwieweit die (unterschiedlichen) geldpolitischen Maßnahmen künftig noch die gleiche Wirkung haben werden wie in der Vergangenheit. Sollte die relative Stabilität beim Euro/USD-Wechselkurs in diesem Jahr etwa ein Vorbote gewisser Sättigungswirkungen der "Droge Geldpolitik" sein? Wir sehen diese These noch nicht vollständig bestätigt und glauben noch immer an die Diversifikation von Anlagen auch außerhalb des Euroraums und damit auch an die Beimischung von Währungen wie den US-Dollar.

    Alternative Anlagen

    Rohstoffe - Verkaufsdruck lässt nach

    Auch im Februar gaben die Rohstoffpreise bis Monatsmitte weiter nach und markierten neue Tiefststände. Dennoch konnte man schließlich erstes Kaufinteresse feststellen, sodass sich die Kurse bis Monatsende wieder deutlich erholen konnten. In Summe schloss der breit angelegte Rohstoffindex "ex Agrar" dennoch mit einem Minus von 1,65% (in Euro). Haupttreiber waren wie auch in den letzten Monaten weiter nachgebende Energiepreise. So verbilligte sich der Energiebereich im Februar weiter und schloss mit einem Minus von 9,54%. Es gab aber auch Lichtblicke auf Ebene der Subindizes. Wie schon im Januar konnten Edelmetalle weiter Fahrt aufnehmen. So verteuerte sich Gold und überschritt mit einem Monatsgewinn von 10,46% wichtige technische Widerstände (z.B. die viel beachtete 200-Tagelinie). Unterstützt wurde diese Bewegung vor allem durch die Annahme der Marktteilnehmer, dass die Zinserhöhungen durch die US-Notenbank tendenziell nach hinten verschoben werden bzw. eher moderat ausfallen könnten. Aktuell scheint der fulminante Anstieg des Goldpreises doch eher in eine Überhitzung zu münden, sodass die erwartete Konsolidierung für einen Einstieg zunächst abgewartet werden sollte. Auch die Industriemetalle konnten den Abwärtstrend zumindest kurzfristig bremsen und gingen mit einem Plus aus dem Berichtsmonat. Generell scheint der Preisdruck kurzfristig nachzulassen und erste zaghafte Käufer hoffen auf vielleicht mehr als eine technische Erholung.

    Immobilien - Im Schlepptau der Aktienmärkte und noch ein bisschen mehr .

    Auch Immobilienaktien verbilligten sich im Berichtsmonat und folgten dem negativen Aktienmarktumfeld. So beendeten REITs den Februar mit einem Minus von 5,13% und schlossen damit schlechter als europäische Aktien. Die anhaltende Diskussion um eine "gemäßigtere" Zinspolitik in den USA und England sollte REITs generell unterstützen, wenn auch die Bewertungen nach wie vor Anlass zur Vorsicht geben. Es bleibt abzuwarten, ob sie die Aktienmärkte ein drittes Jahr in Folge überflügeln können. Der nach wie vor gültige Grundsatz vom Sachwertcharakter spricht jedenfalls dafür.




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    Marktkommentar Walser: Währungen - Pfund (Brexit) weiter unter Druck | Entschuldungsprozess stützt Yen Nach langen Verhandlungen kamen die EU-Regierungschefs beim letzten EU-Gipfel in Brüssel den Forderungen Camerons zumindest so weit nach, dass dieser im eigenen Land für einen Verbleib in der Europäischen Union werben wird. Dies reichte aber nicht aus, um den Druck vom Britischen Pfund zu nehmen. Anhaltende Sorgen vor einem Austritt Großbritanniens aus der EU (Brexit) als Ergebnis des Referendums am 23. Juni waren und sind der Grund für die aktuelle Pfund-Schwäche. So entschlossen sich auch im Februar wieder zahlreiche Marktteilnehmer für einen Abbau von Positionen, was dem britischen Pfund die rote Laterne im aktuellen G10-Ranking einbrachte. Die Auflösung entsprechender Short-Positionen vor dem Hintergrund anhaltender Finanzmarktturbulenzen führte den Yen (Japan) am anderen Ende der Skala im Februar an die Spitze des G10-Rankings. Euro und US-Dollar liegen aktuell in der Mitte, wobei die Gemeinschaftswährung im Berichtsmonat gegenüber dem US-Dollar leicht zulegen konnte.