Rohstoffe - Ölpreis
Verrückte Kurven - Enel entkoppelt Gaslieferverträge vom Ölpreis
Der italienische Energieversorger Enel entkoppelt seine Gaslieferverträge vom Ölpreis. „Der Gaspreis ist an den Ölpreis gekoppelt. Noch. Wir sagen zu unseren Lieferanten in Algerien, dass wir die auslaufenden Verträge ändern wollen. Und sie sind einverstanden,“ sagte Vorstandschef Francesco Starace der „Welt am Sonntag“. Ölpreis und Ölverbrauch seit 1964 glichen „verrückten Kurven“, deren Verlauf nicht vorhersagbar sei, sagte Starace weiter. Der Ölpreis spiele für seinen Konzern aber eine wesentlich geringere Rolle als noch vor zehn Jahren.
Investitionen in Erneuerbare Energien und Gas
Starace lobte die deutsche Energiewende. Sie sei „eine rationale, gerechtfertigte Entscheidung. Eine gute Idee, von der Deutschland profitieren wird.“ Deutschland werde in zehn Jahren einen ähnlichen Energiemix wie Italien haben, das weder Strom aus Kohle noch aus Atomkraft erzeuge. Italien baut auf erneuerbare Energien und Gas. Und genau in diese Richtung bewegt sich Deutschland“, sagte Starace.
Sein eigenes Unternehmen investiere in den nächsten Jahren 20 Milliarden Euro, sagte Starace. „50 Prozent stecken wir in erneuerbare Energien, 40 Prozent in den Netzausbau und nur zehn Prozent in die traditionelle Energieerzeugung.“ In Italien oder Spanien baue Enel aber keine neuen Kraftwerke. „Im Gegenteil. In Italien schalten wir 23 Kraftwerke ab. Wir nehmen 13.000 Megawatt vom Netz,“ sagte Starace. Das entspreche dem 1,5-Fachen der Kapazität Griechenlands.
Europäische Netzagentur für maximalen Nutzen
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Im Bestreben der Europäischen Union nach einer Energieunion erwartet der Enel-Chef, dass in zwei bis drei Jahren „die ersten länderübergreifenden Cluster entstehen“. Als Ganzes habe Europa „einen
ausgewogenen, exzellenten Energiemix. Doch weil es keinen einheitlichen Markt gibt, zieht Europa daraus nicht den maximalen Nutzen. "Es fehlt eine europäische Aufsicht und eine europäische
Netzagentur.“