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    Vierter Anstieg in Folge - immer mehr ältere Bundesbürger müssen eine Privatinsolvenz beantragen / Privatinsolvenzen im Alter  427  0 Kommentare Hamburg am stärksten betroffen (FOTO)

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    Privatinsolvenzen im Alter
    http://ots.de/FLKn1
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    Hamburg (ots) -

    - Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
    http://www.presseportal.de/bilder -

    Das Problem der Altersarmut ist in Deutschland in den letzten
    Jahren verstärkt in sozialpolitische Diskussionen gerückt. Die
    Wirtschaftsauskunftei Bürgel hat im Zuge dieser Debatte die
    Privatinsolvenzen von Bundesbürgern in der Altersgruppe "61 Jahre und
    älter" detailliert ausgewertet. "Während die Privatinsolvenzen in
    Deutschland seit fünf Jahren rückläufig sind, werden ältere
    Bundesbürger zunehmend von dem Trend sinkender Fallzahlen
    ausgeklammert", sagt Bürgel Geschäftsführer Dr. Sellin. 2015 sind die
    Privatinsolvenzen bei den Senioren das vierte Mal in Folge
    angestiegen. Nach den starken Zunahmen in den letzten Jahren (2012:
    plus 1,2 Prozent, 2013: plus 8,4 Prozent, 2014: plus 13,9 Prozent)
    nahmen die Fallzahlen in der Altersgruppe "61 Jahre und älter" 2015
    um 0,6 Prozent zu (10.751 Fälle). Von 2011 bis 2015 stiegen die
    Privatinsolvenzen in der Altersgruppe "61 Jahre und älter" um 25,8
    Prozent. "Wir gehen davon aus, dass die Zahl der Privatinsolvenzen
    älterer Menschen auch im Jahr 2016 weiter ansteigen wird", so Dr.
    Sellin.

    Eine weitere Eigenschaft unterscheidet die Privatinsolvenz von
    älteren Bundesbürgern im Vergleich zu den anderen Altersgruppen. Das
    Schuldenvolumen ist in der Altersgruppe "61 Jahre und älter" mit
    knapp 45.000 Euro höher als bei jüngeren Betroffenen. Der
    Bundesdurchschnitt überschuldeter Verbraucher liegt bei circa 34.000
    Euro.

    Hamburg nimmt in der aktuellen Auswertung eine besondere Rolle
    ein. Auf der einen Seite sinken die Privatinsolvenzen in der
    Altersgruppe "61 Jahre und älter" um 10 Prozent und damit bundesweit
    am stärksten. Auf der anderen Seite meldeten in der Hansestadt - im
    relativen Vergleich - die meisten Privatpersonen eine Insolvenz an
    (77 Privatinsolvenzen je 100.000 Einwohner in der Altersgruppe "61
    Jahre und älter"). Den stärksten Anstieg im Vergleich zum Jahr 2014
    gab es im Saarland. Hier erhöhte sich die Zahl der Privatinsolvenzen
    in der Altersgruppe ab 61 Jahren um 14,5 Prozent. Einen zweistelligen
    Zuwachs gab es ebenfalls in Berlin (plus 10,3 Prozent). Neben Hamburg
    hat sich die Situation in Schleswig-Holstein am deutlichsten
    entspannt (minus 8,3 Prozent). Im relativen Vergleich gab es nach
    Hamburg im Saarland (73 Insolvenzen je 100.000 Einwohner in der
    Altersgruppe "61 Jahre und älter"), in Bremen (72) und in
    Schleswig-Holstein (68) die meisten Privatinsolvenzen. Unter dem
    Bundesdurchschnitt (49) rangieren vor allem Thüringen (35),
    Baden-Württemberg (37), Bayern (38) und Sachsen (39).

    Beim Blick auf die Geschlechter zeigt sich, dass auch bei den
    älteren Bundesbürgern mehr Männer eine Privatinsolvenz anmelden
    müssen. 6.365 oder 65 Insolvenzen je 100.000 Einwohner in der
    Altersgruppe "61 Jahre und älter" wurden von Männern angemeldet
    (Frauen 4.386; 37 je 100.000 Einwohner).

    Ursachen für eine Überschuldung im Alter, die in einer
    Privatinsolvenz mündet, resultieren aus dem schlechten Arbeitsmarkt
    in der Vergangenheit und dem Wandel der Erwerbsformen. Dazu zählen
    die Zunahme von Niedriglohnbeschäftigung und
    Langzeitarbeitslosigkeit sowie Anstiege der Unterbrechungen in den
    Verläufen des Erwerbseinkommens. Die Gründe liegen auch in der
    Senkung des Rentenniveaus. Steigende Steuern und Sozialabgaben bei
    weiter sinkenden Renten werden das Problem verstärken. Das Risiko
    einer Privatinsolvenz im Alter wird zudem durch hohe Kosten im
    Krankheitsfall und eine gescheiterte Selbstständigkeit erhöht. Viele
    der älteren Bundesbürger sind bereits heutzutage auf eine
    Grundsicherung angewiesen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts
    beziehen derzeit knapp eine Million Rentner die staatliche
    Grundsicherung im Alter, die Hälfte etwa wegen einer dauerhaften
    Erwerbsminderung. Die Zahl der Bezieher von Altersgrundsicherung hat
    sich zwischen 2003 und 2014 fast verdoppelt. Um finanziellen
    Engpässen und Schulden zu begegnen, haben in den letzten Jahren zudem
    Senioren vermehrt Minijobs angenommen. Diese Entwicklungen in
    Verbindung mit dem demografischen Wandel werden dazu führen, dass
    künftig eine immer größer werdende Bevölkerungsgruppe vor
    finanziellen Problemen im Alter stehen wird.

    Die Zahlen zu allen Bundesländern finden Sie unter
    http://ots.de/FLKn1

    OTS: BÜRGEL Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/22285
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_22285.rss2

    Pressekontakt:
    Oliver Ollrogge, Bürgel Wirtschaftsinformationen GmbH & Co. KG
    E-Mail: Oliver.Ollrogge@buergel.de ,
    Tel.: 040 / 89 803 582



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