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    Der große Bluff  3511  0 Kommentare Der Schuss ging nach hinten los! Fed-Chefin Yellen kann nur bellen, aber nicht beißen

    Die Chefin der US-Notenbank Janet Yellen behauptet ständig, dass die US-Wirtschaft stark sei. Dennoch zögert Yellen die zweite Zinserhöhung immer weiter hinaus. Wie lange lässt sich der Aktienmarkt von Yellen’s Bluff noch täuschen?

    Kräftige Turbulenzen am weltweiten Finanzmarkt: Der DAX ist ebenso wie etliche andere Aktienmärkte deutlich unter Druck. Gleichzeitig flüchten Anleger aus dem Dollar in den japanischen Yen und den Euro, während der Goldpreis nach oben schießt. So hatte sich das Fed-Chefin Janet Yellen nach der Notenbanksitzung am 16. März sicher nicht vorgestellt. Yellen musste dabei einen sehr schmalen Grad gehen. Einerseits musste Yellen die Idee am Leben halten, dass die US-Wirtschaft robust sei, was für weitere Zinserhöhungen sprechen und damit Gegenwind für den S&P500 bedeuten würde. Andererseits musste Yellen dem Markt signalisieren, dass die Fed die Volatilität am Finanzmarkt genau im Auge behält und notfalls schnell reagieren wird, falls es zu neuen Turbulenzen kommen sollte, die für eine deutliche Eintrübung der Perspektiven der US-Wirtschaft sorgen würde.

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    Worauf wartet die Fed?

    Nach der Reaktion des Finanzmarktes zu urteilen ging Yellens Schuss kräftig nach hinten los. Angeblich hat die Fed zwei Mandate: den Arbeitsmarkt und die Inflation. Mit ihrer Politik will die Fed angeblich Vollbeschäftigung am Arbeitsmarkt erreichen. Gleichzeitig solle die Inflation im Zaum gehalten werden. Wenn es tatsächlich um diese zwei Mandate ginge, müsste die Fed zügig zur Tat schreiten. Die Arbeitslosenquote ist zuletzt auf 4,9 Prozent gesunken. Die Fed spricht selbst davon, dass es in den USA quasi Vollbeschäftigung geben würde. Damit wäre die eine Bedingung für Zinserhöhung klar erfüllt. Und wie sieht es mit der anderen Bedingung, der Inflation, aus? Die um die Bereiche Nahrungsmittel und Energie bereinigte sogenannte Kernrate bei der Inflation ist zuletzt auf mehr als 2,3 Prozent geklettert – Tendenz deutlich steigend. Der Wert liegt damit klar über der Zwei-Prozent-Marke, die die Fed offiziell anstrebt. Da auch die zweite Bedingung erfüllt ist, müsste die Fed zügig handeln. Das tut sie aber nicht.

    Prognosen für US-Wirtschaftswachstum kräftig gesenkt

    Dafür gibt es einen guten Grund: die Wirtschaft ist – entgegen den Beteuerungen vieler „Experten“ – schwach. Das weiß auch Yellen ganz genau. Deshalb hat sie bei der Sitzung am 16. März die Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2016 von 2,3 bis 2,5 Prozent auf 2,1 bis 2,3 Prozent gesenkt. Im Jahresverlauf dürfte sich auch diesmal das gleiche Spiel wie in den Vorjahren abspielen. Die Fed sagt am Jahresanfang an rasantes Wirtschaftswachstum voraus, nur um im Laufe des Jahres die Prognose immer weiter zu senken. Das interessiert den Aktienmarkt aber nicht, weil er sich an die Droge des billigen Geldes so sehr gewöhnt hat und er bislang nur deswegen in der Nähe des Rekordhochs gehalten worden ist, obwohl viele Konjunkturdaten zusehends geschwächelt haben.

    Keine weiteren Zinserhöhungen in diesem Jahr

    Weil auch Yellen genau weiß, wie schwach die US-Wirtschaft ist, sagt Yellen nun nur mehr zwei Zinserhöhungen um 25 Basispunkte (0,25 Prozentpunkte) für 2016 voraus. Eine reife Leistung von Yellen, nachdem sie noch im Dezember 2015 die Mär von vier Zinserhöhungen für 2016 verbreitet hatte. Dann kam aber einmal mehr die Realität – sprich die schwache Wirtschaft – dazwischen. Eine schwache Wirtschaft und steigende Zinsen sind aber das Rezept für einen kräftigen Kursrückschlag beim S&P500. Genau das muss Yellen mit allen Mittel verhindern. Deswegen ist sie die „Königin des Zurückruderns.“ In dem Bereich wird sie im Laufe des Jahres noch eine Menge weiterer Erfahrung sammeln, denn Yellen dürfte schon bald Zinserhöhungen endgültig auf Eis legen und stattdessen Strafzinsen und ein neues Gelddruckprogramm QE4 ankündigen.

    Bleibt die Frage, wie lange diese Aussicht den S&P500 noch oben halten kann. Denn er entfernt sich immer weiter von den Fundamentaldaten und ist mit einem KGV von 16,5 teurer als selten zuvor. Wenn die Investoren in den nächsten Monaten allmählich den Glauben an die Allmacht der weltweiten Notenbanken verlieren sollten – und genau darauf deutet die Rally beim Goldpreis hin -, könnte der S&P500 kräftig nach unten rauschen.
     





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