Designierte AXA-Chef
"Unsere größte Herausforderung ist, das zu erhalten, was wir erreicht haben."
Mit neuen Angeboten in der Krankenversicherung will der künftige Chef des französischen Versicherungskonzern AXA das rückläufige Geschäft mit den Lebensversicherungen kompensieren. Wenn man mit Kunden über Lebensversicherungen spricht, sei das Thema Gesundheit nicht weit, erklärte der Deutsche Thomas Buberl gegenüber der „WirtschaftsWoche".
Auch das Thema Digitalisierung spiele unter seiner Regie weiterhin eine große Rolle. Hier wolle der Ex-Axa-Deutschland-Chef den Weg seines Vorgängers Henri de Castries weiter gehen. Das sei die Chance, näher am Kunden zu sein. Mehr Digitialisierung sei aber nicht gleichbedeutend mit Einschnitten bei den AXA-Vertetern, so der 43-jährige Rheinländer. Hier lehrt die Erfahrung: Auch wenn sich Kunden oder potenzielle Kunden zu Hause im Internet über Angebote informieren, wollen zumeist darauf aufbauend ein persönliches Beratungsgespräch führen.
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Im Jahr 2015 steigerte der Versicherungskonzern vor allem durch Währungsgewinne das Nettoergebnis um zwölf Prozent auf 5,62 Milliarden Euro. Große Übernahmen plane er nicht, allenfalls kleinere, kündigte Buberl an. „Unsere größte Herausforderung ist, das zu erhalten, was wir erreicht haben.“ Dass er als Ausländer das uneingeschränkte Votum des Axa-Aufsichtsrats erhielt, überraschte Buberl. "Allerdings habe ich in den vergangenen Jahren bei Axa eine Kultur der Meritokratie erfahren“, sagte er, also die Herrschaft derer, die sich durch Leistung verdient gemacht hätten. „Es war nie so, dass ein Franzose das letzte Wort hatte, weil er Franzose war.“