Abkehr vom Öl
Manipulation und Verachtung: Rockefeller-Fonds trennt sich von Exxon-Anteil
Wegen „moralisch verwerflicher“ Geschäftspraktiken wollen die Rockefellers nichts mehr mit dem Ölgiganten ExxonMobil zu tun haben. Mit der Beendigung ihrer Beteiligung wollen die Nachfahren des einstigen Öltycoons John D. Rockefeller ein Zeichen für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen setzen.
Es ist ein übler Verdacht, der seit November letzten Jahres im Raum steht. ExxonMobil – seines Zeichens weltgrößter börsennotierter Ölmulti – soll Studien zum Thema Klimawandel manipuliert und damit Öffentlichkeit und Anleger belogen haben. Die Staatsanwaltschaft von New York ermittelt, der Rockefeller Family Fund (RFF) zieht seine eigene Konsequenzen.
„Wir können nicht mit einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden, das gegenüber dem öffentlichen Interesse scheinbar so eine Verachtung an den Tag legt“, wird die wohltätige Organisation von der „Deutschen Presse-Agentur“ zitiert. Für die Erben des einst größten Öltycoons John D. Rockefeller steht die Glaubwürdigkeit um die hundertprozentige Abkehr von fossilen Brennstoffen auf dem Spiel.
Mit dem Verkauf des gesamten Exxon-Aktienpakets soll deutlich gemacht werden, dass sich Investitionen in diesem Bereich – sowohl finanziell als auch ethisch – kaum mehr lohnen. Demnach gebe es „keinen vernünftigen Grund für Unternehmen, neue Quellen von Kohlenwasserstoffen weiter zu erkunden“, wie es weiter hieß.
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ExxonMobil sieht sich seinerseits als Opfer einer vom RFF ausgetüftelten Intrige. Da die Rockefellers eine „Verschwörung“ gegen den Konzern finanzierten, sei man dort nur wenig überrascht. Tatsächlich seien nicht die eigenen Studien gefälscht, sondern vielmehr die RFF-Berichte über Exxons Forschungsarbeit zum Thema Klimawandel.