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Hugh Prendergast (Pioneer): Alternativ(e)los!
Hugh Prendergast ist Head of Strategic Product & Marketing amPioneer Investments Standort Dublin
Mini-Zinsen, hohe Volatilitäten. Und die traditionellen Marktabhängigkeiten funktionieren nicht mehr! Ist das die neue Welt an den Märkten?
Die Zeiten, in denen ein Investor sein Portfolio mit einer 60/40-Gewichtung von Aktien und Renten ausreichend diversifizierte, sind definitiv vorbei. Die Erfahrungen aus 2008 bzw. 2011 mit dem raschen Anstieg von Marktvolatilitäten und dem Zusammenbrechen der normalen Korrelationen aller Assetklassen - flankiert von dem seit Jahren herrschenden Niedrigzinsumfeld - stellt viele Anleger vor enorme Herausforderungen. Und der jüngste Kursrutsch an den Märkten zeigt, dass sich diese Szenarien wiederholen. Es macht also durchaus Sinn, die Investmentkarte in den Anlegerdepots neu zu zeichnen. Denn viele Investoren sind "erwachsen" geworden und verlangen verstärkt nach Produktlösungen, die sich auch in Extremsituationen als robust erweisen.
Was raten Sie Investoren?
Anleger sollten neue Renditequellen - jenseits der klassischen direktionalen Vermögensverteilung - in Betracht ziehen, die eine ausreichende Diversifizierung bieten. Diese Strategien sollten zusätzlich in der Lage sein, sich gegen potenzielle Abwärtsrisiken und hohe Volatilitäten an den Märkten zu stemmen, um "echtes Alpha" - also eine Extra-Rendite gegenüber der allgemeinen Marktentwicklung - zu erzielen.
Wie sieht Ihre Lösung aus?
Absolute Return-Strategien, die sich anschicken, in verschiedenen Marktszenarien positive Renditen zu erzielen, können für eine wirksame Diversifikation im Portfolio sorgen, die risikobereinigten Erträge verbessern und in Stressphasen am Markt als Stoßdämpfer wirken. Traditionell korrelieren Absolute Return-Strategien relativ gering mit den globalen Aktien- und Rentenmärkten, da die zugrundeliegenden Strategien grundsätzlich auf absolute anstatt auf relative Renditen abzielen. Im Mantel eines Investmentfonds bieten sie Investoren die entsprechende Flexibilität bzw. Liquidität im Gesamtportfolio - und dies mit börsentäglicher Verfügbarkeit.
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Wie definieren Sie bei Pioneer Investments Liquid Alternatives?
Alternative Investments umfassen nach unserer Definition eine breite Palette an Strategien, die darauf abzielen, bestehende Marktrisiken möglichst vollständig zu eliminieren und marktunabhängige Renditen zu erwirtschaften, die nichts mit der Entwicklung der traditionellen Aktien- und Rentenmärkte zu tun haben. Alternative Ansätze sind unter anderem Long/Short-Strategien. Hier werden zum Beispiel einzelne Währungen oder auch Aktien gegeneinander gespielt. Über den gleichzeitigen Kauf und Verkauf von Positionen werden marktunabhängige Renditen erzielt, da allein die Kursentwicklung der Investments zueinander entscheidend ist. Und "Liquid" bezeichnet die Fähigkeit, Geschäfte in transparenten, regulierten Investmentfonds (UCITS) zu tätigen, die in der Regel tägliche Verfügbarkeit bieten. Vor allem Letzteres ist aus Anlegersicht ein entscheidender Mehrwert.
Zusammengefasst: Welche Vorteile bringen "Liquid Alternatives" im Kundenportfolio?
Der große Vorteil liegt darin, dass diese Strategien dann ihre Stärken ausspielen können, wenn die klassische Asset Allocation aufgrund von unvorhersehbaren Marktverwerfungen nicht mehr greift. Liquid Alternatives unterliegen keiner Benchmark und sind konzipiert, um marktunabhängige Renditen zu generieren - und das in den verschiedensten Marktphasen. Zudem können Anleger mit einer Portfoliobeimischung von Liquid Alternatives innovative Investmentstrategien außerhalb der klassischen Anlageklassen Renten und Aktien erschließen. Und: Liquid Alternatives erhöhen die Diversifikation und sorgen für eine Reduzierung des Risikos auf Portfolioebene. Last, but not least liefern sie einen zusätzlichen Ertragsbaustein für das Portfolio. Investoren können also mit einer Beimischung von Liquid Alternative-Strategien ihr Gesamtportfolio auf eventuelle unruhige Zeiten vorbereiten und das Risiko im Depot begrenzen.