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    Datenleck bei Notenbank  1054  0 Kommentare Zinsentscheidung in Neuseeland vorab durchgesickert

    FRANKFURT (dpa-AFX) - Sicherheitspanne bei der neuseeländischen Notenbank: Die überraschende Zinssenkung der Währungshüter am 10. März war vorab nach außen kommuniziert worden. Eine Untersuchung habe ergeben, dass ein Journalist vor der offiziellen Bekanntgabe aus einem gesicherten Raum heraus die Zinsentscheidung weitergegeben habe, teilte die Notenbank am Donnerstag auf ihrer Internetseite mit.

    "Das Datenleck ist ein enttäuschender Bruch eines jahrelangen Vertrauensverhältnisses", sagte Notenbankchef Graeme Wheeler. Durch die Datenpanne seien unzulässige Gewinne an den Finanzmärkten möglich gewesen. Ein Einfluss des Lecks auf die Finanzmärkte konnte aber nicht nachgewiesen werden.

    Die Untersuchung wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte durchgeführt. Demnach hat ein Reporter des Nachrichtenportals Newshub mehreren Personen in der Redaktion des Portalbetreibers die Informationen vor dem offiziellen Veröffentlichungstermin zugeschickt. Dann seien sie an einen Blogger weitergeleitet worden. Erst nach der Veröffentlichung der Zinsentscheidung habe der Blogger der Notenbank das Datenleck gemeldet. Der Betreiber des Nachrichtenportals hat laut der Notenbank bei der Untersuchung kooperiert und eine interne Untersuchung durchgeführt.

    Die Währungshüter kündigten Gegenmaßnahmen an, um Datenlecks in Zukunft zu verhindern. Demnach werden Journalisten künftig keine wichtigen Informationen zur Geldpolitik mehr vorab zur Bearbeitung bekommen. Stattdessen sollen die Informationen künftig online allen zeitgleich zugänglich gemacht werden.

    Bislang haben Journalisten in einem sogenannten "Lockup Room" in den Räumlichkeiten der Notenbank die Zinsentscheidungen vorab erhalten, um ihre Meldungen vorzubereiten. Erst zum offiziellen Veröffentlichungstermin durften die Meldungen dann rausgeschickt werden. Vorher war eine Kommunikation nach außen strengstens untersagt und sollte auch durch Sicherheitsmaßnahmen, etwa die Abgabe der Handys, verhindert werden.

    Im März hatte die neuseeländische Notenbank den Leitzins überraschend von 2,5 Prozent auf ein Rekordtief von 2,25 Prozent gesenkt. Der neuseeländische Dollar gab nach der Entscheidung deutlich nach, die Renditen der Staatspapiere brachen auf Rekordtiefs ein. Experten kritisierten, die Währungshüter hätten die Märkte vorab in falschem Glauben gelassen und damit Vertrauen verspielt./tos/jkr/fbr





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