Money Waste German Style
Luftnummer: 480 Millionen Euro für Windräder, die stillstehen
Weil sie mit ihrem produzierten Strom das Netz regelmäßig überlasten, müssen Windräder oftmals abgeregelt werden. Die Wind- und Solarparkbetreiber erhalten ihre Vergütung trotzdem. Allein im letzten Jahr addierten sich die Kosten auf 479 Millionen Euro.
Es gleicht einer Tragikkomödie, was sich da in der deutschen Windindustrie abspielt: Weil der Netzausbau einfach nicht weit genug vorangeschritten ist, überlasten Windräder mit ihrer Stromproduktion regelmäßig das Netz. Die Netzbetreiber sind in solch einem Fall gezwungen, die Windräder abzuregeln. Vergüten müssen sie die Wind- und Solarparkbetreiber aber dennoch.
Einer Umfrage der "WirtschaftsWoche" zufolge, sind dem Netzbetrieber Tennet dadurch im letzten Jahr Kosten von 329 Millionen Euro entstanden. Die anderen drei deutschen Netzbetreiber (50Hertz, TransnetBW und Amprion) zahlten insgesamt 150 Millionen Euro - für Nichts.
"Wir müssen der Verschwendung des erneuerbaren Stroms ein Ende setzen", sagte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) der "WirtschaftsWoche". "Die Energiewende gelingt nur, wenn der Windstrom genutzt wird." Neben dem Netzausbau brauche es auch zusätzliche Mechanismen, um den grünen Strom nutzbar zu machen, anstatt ihn einfach wegzuwerfen.
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In der Kieler Landesregierung werden indes Vergünstigungen gefordert, damit nicht transportfähiger Strom in Wärme-, Industrie- und Speicheranlagen wirtschaftlich genutzt werden kann.