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    Daimler-Abgasskandal erreicht VW-Dimension  1353  0 Kommentare US-Justizministerium lässt in Stuttgart Daimler-Büros durchsuchen

    Berlin (ots) - Nach Informationen der Deutschen Umwelthilfe
    sichern Ermittler der Unternehmensberatung Deloitte Touche Daten in
    den Büroräumen von Daimler - Die Untersuchungen in den Werken sowie
    der Konzernzentrale in Möhringen haben bereits am 22. April 2016
    begonnen, als das US-Justizministerium seine Ermittlungen bekannt gab

    Seit letztem Freitag (22.4.2016) durchsuchen Spezialisten der
    Unternehmensberatung Deloitte Touche die Büroräume in der
    Motorenentwicklung sowie in der Konzernzentrale in Möhringen des
    deutschen Automobilherstellers. Die Ermittler, die wegen der
    Ermittlungen des US-Justizministeriums Daten sowie den E-Mailverkehr
    sicherstellen, suchen nach Hinweisen, ob Daimler illegale
    Abschalteinrichtungen in seinen Fahrzeugen verbaut hat, um die
    Abgasreinigung bei realen Fahrsituationen zu verringern.

    Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat erstmals am 2. Februar 2016 auf
    die Abschaltung bei Temperaturen unterhalb von plus 10 Grad Celsius
    bei einer Mercedes C-Klasse 220 CDi hingewiesen. Einen Tag später -
    am 3. Februar 2016 - hat die Umwelt- und
    Verbraucherschutzorganisation ein ihr zugespieltes Eingeständnis
    dieser Abschalteinrichtung, das im Intranet von Daimler
    veröffentlicht war - publiziert und damit erstmals Daimler das
    Eingeständnis des Gebrauchs von Abschalteinrichtungen nachweisen
    können.

    In den USA wie auch in der EU sind aus gutem Grund
    Abschalteinrichtungen in der Abgasreinigung gesetzwidrig. Als Folge
    der giftigen Stickoxid-Emissionen sterben jährlich 10.400 Menschen
    vorzeitig an den Folgen des Dieselabgasgiftes NO2. Im März 2016
    belegte die DUH in einem Rechtsgutachten von Rechtsanwalt Remo
    Klinger, dass die von Daimler dauerhafte Aktivierung einer
    Abschalteinrichtung bei Temperaturen unter 10 Grad Celsius
    rechtswidrig ist. Der Wissenschaftliche Dienst des Deutschen
    Bundestages bestätigte diese Rechtsauffassung in einem eigenen
    Gutachten.

    "Daimler setzt die DUH seit unserer Veröffentlichung der ersten
    Ergebnisse eigener Untersuchungen im Dezember 2015 zu einem Mercedes
    C 200 CDI massiv unter Druck. Unsere Veröffentlichung der Drohbriefe
    von Daimler-Anwalt Christian Schertz führte zu einem Rechtsstreit,
    den wir Anfang April für uns entscheiden konnten", sagt Jürgen Resch,
    Bundesgeschäftsführer der DUH.

    Seit Beginn des Abgasskandals steht die DUH in einem intensiven
    Austausch mit nationalen, europäischen und amerikanischen Behörden.
    Im Februar fand auf Einladung der amerikanischen Umweltbehörde
    (Environmental Protection Agency, EPA) in der amerikanischen
    Botschaft in Berlin ein Gespräch mit dem EPA-Direktor Christopher
    Grundler statt, bei dem es auch um die gefundenen Hinweise auf
    Abschalteinrichtungen bei Mercedes Fahrzeugen bezüglich der Erkennung
    der Prüfsituation beziehungsweise die Temperaturabschaltung ging. Die
    EPA kündigte eigene Messungen und Gespräche mit Daimler an, die nun
    zur Einleitung der Untersuchung führten.

    Die Berichte über die dauerhafte Aktivierung einer
    temperaturgesteuerten Abschalteinrichtung führte in den USA zu einer
    Sammelklage, in der neben den Ergebnissen des niederländischen
    Prüfinstituts TNO sowie der DUH auch eigene Messungen aufgeführt
    wurden. Die am 7.4.2016 eingereichte US-Klage spricht von einer bis
    zu 65-fachen Überschreitung der Stickoxid (NOx)-Grenzwerte auf der
    Straße.

    Bundesverkehrsminister Dobrindt erhielt dieselben Informationen
    über die Untersuchungsergebnisse von allen durch die DUH untersuchten
    beziehungsweise analysierten Fahrzeuge. Bis heute hat Herr Dobrindt
    im Gegensatz zu den amerikanischen Behörden jedoch seinen
    Staatssekretären und dem Beamtenapparat jeden Gesprächskontakt mit
    der DUH untersagt. Im Gegensatz zu den amerikanischen Behörden fanden
    im Bundesverkehrsministerium keine gezielten Überprüfungen der von
    der DUH übermittelten Messergebnisse statt. Den übermittelten
    Hinweise auf Abschalteinrichtungen bei Daimler Fahrzeugen (Neben zwei
    Mercedes Modellen der Smart Diesel) wie auch anderen Autoherstellern
    (Opel, BMW) ging das Dobrindt-Ministerium nicht nach.

    OTS: Deutsche Umwelthilfe e.V.
    newsroom: http://www.presseportal.de/nr/22521
    newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

    Kontakt:
    Jürgen Resch | Bundesgeschäftsführer
    0171 3649170 | resch@duh.de

    Daniel Hufeisen | Pressesprecher
    0151 55017009 | hufeisen@duh.de

    DUH-Pressestelle:
    Daniel Hufeisen | Ann-Kathrin Marggraf | Laura Holzäpfel | 030
    2400867-20 | presse@duh.de www.duh.de | www.twitter.com/umwelthilfe |
    www.facebook.com/umwelthilfe


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