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    VW-Aufsichtsrat  2389  1 Kommentar Interessenkonflikte - VW-Großaktionär will Niedersachsen aus Aufsichtsrat klagen

    Kann das Bundesland Niedersachsen die Interessen des Volkswagen-Konzerns unabhängig von den Landesinteressen vertreten? Nein, meint der Chef des britischen Hedgefonds TCI, Christopher Hohn. Nicht zum ersten Mal fordert der Hedgefonds die beiden Aufsichtsräte des Landes Niedersachsen auf, das VW-Kontrollgremium zu verlassen.

    Aufgrund von Interessenkonflikten würden dringend erforderliche Effizienzsteigerungen blockiert. Denn die Landesvertreter im Volkswagen-Aufsichtsrat stimmten auch über VW-Werke zum Beispiel in Emden, Hannover oder Wolfsburg ab, sagte Hohn dem „manager magazin“. Alles Produktionsstätten im eigenen Bundesland mitsamt Arbeitsplätzen, Wirtschaftsförderung etc. „Gegebenenfalls werden wir klagen,“ so Hohn. Der Hedgefonds TCI (The Children`s Investment Fund), hält eigenen Angaben zufolge Volkswagen-Vorzugsaktien im Wert von rund 1,2 Milliarden Euro.

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    Von Fusions- und Zerschlagungsfantasien

    Es wäre ein Leichtes, den Kurs der VW-Aktien zu verdoppeln, sagte Hohn dem „manager magazin". Dazu müssten aber vor allem die lähmenden Machtkämpfe im Aufsichtsrat aufhören. Sprich: Das Land Niedersachsen müsse seinen Einfluss aufgegeben. Sehen sie das nicht ein, müsse zur Not die Bundesregierung Druck auf Ministerpräsident Stephan Weil ausüben. „Frau Merkel kann nicht wollen, dass Deutschlands größtes Unternehmen auf der Kippe steht.“ Vor einer Schieflage und gar Pleite der Wolfsburger warnte vor Kurzem auch bekannte US-Anwalt Michael Hausfeld. Er sehe Volkswagen in seiner Existenz bedroht, sagte Hausfeld der „Welt am Sonntag“. Und ergänzte: „Die Wahrscheinlichkeit eines Bankrotts hängt davon ab, wie vernünftig sich der Konzern verhält.“ (Lesen Sie mehr dazu hier.)

    Laut TCI-CHef Horn brauche der deutsche Autobauer ein rundum erneuertes Governance-System. In diesem Zusammenhang bringt er noch eine weitere Idee ins Spiel: Wie wäre es mit der Fusion Volkswagens mit Großaktionär Porsche SE. Das bringe klarere Strukturen, erläuterte der TCI-Chef. „Volkswagen würde entschlackt; eine ganze Entscheidungsebene fiele weg.“

    Vor Kurzem brachte TCI auch eine Zerschlagung des VW-Konzerns ins Spiel (wallstreet:online berichtete). So solle der Volkswagenkonzern den Verkauf von Töchtern prüfen, forderte der zuständige TCI-Partner Ben Walker gegenüber der „WirtschaftsWoche“: „Alles sollte auf den Tisch kommen und für den richtigen Preis zum Verkauf stehen.“

    Porsche und Piëch wollten Niedersachsen aus Aufsichtsrat drängen

    Wie das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ berichtet, ist die Idee, das Land Niedersachens aus dem VW-Konzern zu drängen, nicht neu. Mit 20 Prozent der Stammaktien verfügt das Bundesland ein Vetorecht bei allen wichtigen Entscheidungen. Nicht gut, wie die Familien Porsche und Piëch befanden. Der Plan zur Entmachtung könnte fast einfacher nicht klingen: Zahlt der Wolfsburger Autobauer in zwei aufeinanderfolgenden Jahren keine Dividende, werden die bisher stimmrechtslosen Vorzugsaktien stimmberechtigt. Dadurch hätte sich der prozentuale Anteil Niedersachsens nahezu halbiert. Das Vetorecht wäre weg.

    Im VW-Aufsichtsrat hatten die Vertreter der Familien und zwei von Katar für die Streichung der Dividende für das Jahr 2015 gestimmt. Doch sie wurden überstimmt - von den beiden Vertretern Niedersachsen und zehn Stimmen der Arbeitnehmer. Aus der Traum? Noch nicht ganz. Nach Informationen des „Spiegel“ berieten die Porsches und Piëchs anschließend, ob sie diesen Beschluss ignorieren und auf der Hauptversammlung mit ihrer Mehrheit von 52 Prozent die Dividende dennoch verhindern sollten. Doch Wolfgang Porsche wollte einen offenen Machtkampf der Großaktionäre verhindern. Die Revolution wurde (vorerst) abgesagt.




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