checkAd

     2254  0 Kommentare Egbert Prior: Windeln.de - Investoren schlagen Aktie windelweich

    Letzte Woche kassierte der Vorstand die Jahresprognose ein.  Der Kurs stürzte um etwa ein Drittel. Aktuell 5,80 Euro. Schon der Börsengang vor einem Jahr stand unter keinem guten Stern. Ausgabepreis 18,50 Euro. Schon am ersten Handelstag rutschte die Notierung auf 14,95 Euro. Seither ging es immer weiter bergab. Bietet sich inzwischen eine günstige Einstiegsgelegenheit? – Die Berliner stellen für den laufenden Turnus nur noch ein Umsatzwachstum von rund 30% in Aussicht, der operative Verlust soll zwischen 10 und 12% vom Umsatz landen. Ursprünglich wollte der Internethändler für Baby- und Kinderartikel die Erlöse um 50% steigern und die Verluste auf 6 bis 8% begrenzen. 2015 sprang der Umsatz noch um 76% auf 179 Millionen, der operative Verlust belief sich auf 8,5%. Windeln.de begründet die Prognosekorrektur mit schwachen Geschäften in China. Was viele nicht wissen: Das Reich der Mitte ist für die Berliner der wichtigste Markt (Umsatzanteil zuletzt 42%), erst dann kommt die DACH-Region (37%). Nach Angaben des Onlinehändlers seien neue Importregeln, die für Verunsicherung und Kaufzurückhaltung in China gesorgt hätten, verantwortlich für die Wachstumsdelle. Die Berliner glauben aber, in China schon bald wieder durchstarten zu können. Außerdem forciert die Gesellschaft, wie beim Börsengang angekündigt, die europäische Expansion. Der Umsatzanteil von nicht deutschsprachigen europäischen Ländern lag per Ende März bei 21%, im Vorjahreszeitraum waren es erst knapp 2%. Windeln.de ist beispielsweise in Frankreich, Italien, Spanien und Polen aktiv. Die Geschäftsidee überzeugt. Besonders beim ersten Kind muß alles neu angeschafft werden, Kinderwagen, Autositz, Bettchen oder Spielzeug. Sperrige Gegenstände, die man sich über das Internet bequem liefern lassen kann. Natürlich auch „Verbrauchsmaterialien“ wie Babynahrung oder Windeln. Nach eigenen Angaben bietet das Unternehmen 100.000 Produkte von rund 1.000 Marken an. Mit aktuell 147 Millionen Euro ist der Börsenwert deutlich unter den für 2016 prognostizierten Jahresumsatz (ca. 233 Millionen) abgesackt. Für einen Internethändler ist das nicht viel. Vergleichen Sie: Zalando wird derzeit mit nahezu dem doppelten Jahresumsatz gehandelt. Allerdings spielt der Onlinemodehändler in einer ganz anderen Liga (knapp 4 Milliarden Erlöse) und arbeitet bereits profitabel. Um die weitere Finanzierung braucht sich Windeln.de vorerst keine Sorgen zu machen. In der Firmenkasse liegen aktuell 79 Millionen Bargeld. Fazit: Die Aktie hat Erholungspotential. Voraussetzung aber, daß es gelingt, beim Wachstum wieder Gas zu geben und die Verluste zu begrenzen.





    Egbert Prior
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Prior Börse präsentiert zweimal wöchentlich die interessantesten deutschen Aktien. Kurz, prägnant, faktenreich. Kaufen, Halten, Verkaufen - das Urteil ist unbestechlich und bankenunabhängig. Das Musterdepot ist einfach, transparent und nachvollziehbar. Bestellen Sie hier die Prior Börse 2 Wochen kostenlos.
    Mehr anzeigen

    Weitere Artikel des Autors



    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Egbert Prior
    Egbert Prior: Windeln.de - Investoren schlagen Aktie windelweich Letzte Woche kassierte der Vorstand die Jahresprognose ein.  Der Kurs stürzte um etwa ein Drittel. Aktuell 5,80 Euro. Schon der Börsengang vor einem Jahr stand unter keinem guten Stern. Ausgabepreis 18,50 Euro. Schon am ersten Handelstag rutschte …