checkAd

    Marktkommentar  1319  0 Kommentare Anders Weihrauch (Jyske): Negative Korrelation von Aktien und Anleihen bleibt langfristig intakt

    In Zeiten anhaltender Niedrigzinsen und komplexer Multi-Asset Lösungen bewertet Jyske Invest die Aktien-Anleihe-Strategien nochmals im aktuellen Marktumfeld. Das Ergebnis: Klassische Mischfonds bewähren sich auch in Niedrigzinsphasen und Anleihen bleiben ein guter Diversifikator.

    Ein diversifiziertes Portfolio mit aktiver Asset-Allokation und eine profunde Titelauswahl sind die Basis für den Erfolg. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld hat Befürchtungen geschürt, dass vor allem klassische Mischfonds mit hohem Anleiheanteil keine attraktiven Erträge mehr erzielen können. Sicherlich sind die niedrigen Zinsen und Anleiherenditen eine Herausforderung für das Anleihe-Management in gemischten Portfolios. Aber auch als Long-only-Investor sehen wir nach wie vor gute Chancen, im Anleihebereich Rendite zu erzielen.

    Dafür brauchen wir auch nicht alle Freiheiten, wie sie sogenannte Unconstrained-Manager haben. Wir managen unsere Strategy-Portfolios beispielsweise innerhalb fester Korridore für die Asset-Klassen. Die Kunden wissen so immer, wie viel Risiko sie mit den einzelnen Strategien eingehen.

    Langfristig wird die Anleiheseite einen Teil des Aktienengagements absichern

    Klassische defensive oder ausgewogen aufgestellte Aktien-Anleihe-Mischfonds profitieren weiterhin von der negativen Korrelation der beiden Asset-Klassen. An einen zunehmenden Gleichlauf, wie er von einigen Marktteilnehmern heraufbeschworen wird, glauben wir nicht: Langfristig werden die Korrelationen dafür sorgen, dass die Anleiheseite einen Teil des Aktienengagements absichert.

    Die kurzfristige Entwicklung von Korrelationen kann jedoch von externen Faktoren beeinflusst werden. Zum Beispiel hängt sie davon ab, warum die Zinsen steigen. Wenn die US-Notenbank Fed die Zinsen zu schnell erhöht, bevor der Markt dazu bereit ist, dürfte die Risikoaversion der Anleger wieder steigen und die Korrelationen sich kurzfristig Richtung 1 verschieben, Aktien und Anleihen sich also einem Gleichlauf nähern. Steigen die Zinsen hingegen aufgrund eines besseren gesamtwirtschaftlichen Umfelds, sollten die Anlageklassen negativ korrelieren.

    Gut diversifiziertes Anleiheportfolio schützt vor potenziellen Kursverlusten

    Lesen Sie auch

    Entscheidend für den Anlageerfolg ist unserer Meinung nach - egal in welchem Zinsumfeld - eine gute Diversifizierung des Anleiheportfolios. Trotz der Niedrigzinsphase haben wir unsere Anleihestrategie nicht verändert. Wir glauben an Stabilität. Dabei profitieren wir davon, dass die Jyske-Strategy-Fonds seit Anfang an ein diversifiziertes Anleiheportfolio aufweisen. Diese Streuung bietet auch einen Schutz gegen potenzielle Kursverluste bei steigenden Zinsen. Die Anleiherenditen müssten schon sehr schnell und sehr deutlich steigen, bevor unser Anleiheportfolio stark belastet würde.

    Den größten Teil im Anleiheportfolio nehmen traditionelle Anleihen aus den Industrieländern ein. Wir investieren hier weltweit und sichern die Währungen gegenüber dem Euro ab. Aufgrund der speziellen Expertise unseres Teams - quasi ein "Heimvorteil" - bevorzugen wir bei Anleihen dänische Pfandbriefe. Gegenüber dänischen oder deutschen Staatsanleihen haben die dänischen Pfandbriefe einen Renditevorteil und sind auch unter Berücksichtigung des Risikos deutlich attraktiver. Der Markt ist relativ liquide, und wir haben die Kompetenz, die richtigen Papiere auszuwählen.

    Insgesamt weist das traditionelle Anleiheportfolio daher eine Effektivverzinsung von 1,2 Prozent aus, was gegenüber einer Rendite für zehnjährige deutsche Staatsanleihen bei nahe Null durchaus attraktiv ist.

    Aktien sind aktuell das bessere Risiko

    Unsere internationale Expertise spielen wir im renditestärkeren Segmente Hochzins- und Emerging-Markets-Anleihen aus, die seit Auflegung einen festen Platz in den Portfolios haben. Die Hochzinsanleihen in den Portfolios weisen zurzeit eine durchschnittliche Rendite von rund 5 Prozent aus, die Emerging-Markets-Anleihen eine Rendite von 5,3 Prozent.

    Beide Bereiche sind zurzeit neutral gewichtet. Wir nehmen das Risiko lieber bei Aktien. Im Hochzinsbereich bereitete uns insbesondere der Energiesektor in den USA aufgrund des Ölpreisverfalls Sorgen. Aktuell scheint sich die Lage etwas beruhigt zu haben, das Risiko ist aber noch erhöht.

    Aktien gegenüber sind wir positiver gestimmt. Sie sind in den Jyske-Strategy-Portfolios zurzeit zulasten traditioneller Anleihen übergewichtet. Die quantitative Analyse, die auf den Faktoren Wachstum, Inflation, Momentum und Saison basiert, signalisiert zwar eine leichte Untergewichtung für Aktien. Die qualitative Einschätzung ist aber deutlich optimistischer. Der Ölpreis und die chinesische Währungspolitik haben sich stabilisiert, Rezessionsängste in den USA sind abgeflaut. Darüber hinaus stützen die Notenbanken mit ihrer Politik die Aktienmärkte, und im Vergleich zu anderen Assetklassen sind Aktien noch immer günstig bewertet.

    Von: Anders Weihrauch, Cross-Asset-Analyst bei Jyske Invest



    Asset Standard
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    AssetStandard ist das führende Portal für Vermögensverwaltende Produkte in Deutschland. Auf www.assetstandard.com werden alle Daten, Dokumente und Informationen zu diesem wachsenden Marktsegment gebündelt. Einheitliche Standards ermöglichen einzigartige Vergleiche zu den Anlageprodukten. Das Portal beinhaltet umfassende Recherche-, Analyse- und Informationsmöglichkeiten bis hin zum Asset Manager eines einzelnen Produkts.
    Mehr anzeigen

    Verfasst von Asset Standard
    Marktkommentar Anders Weihrauch (Jyske): Negative Korrelation von Aktien und Anleihen bleibt langfristig intakt In Zeiten anhaltender Niedrigzinsen und komplexer Multi-Asset Lösungen bewertet Jyske Invest die Aktien-Anleihe-Strategien nochmals im aktuellen Marktumfeld. Das Ergebnis: Klassische Mischfonds bewähren sich auch in Niedrigzinsphasen und Anleihen bleiben ein guter Diversifikator.