DAX - Candlesticks
Brexit – was macht der DAX nach dem 23. Juni?
Am 23. Juni entscheiden die britischen Wähler nicht nur über den Verbleib Großbritanniens in der EU, sondern auch, ob die Aktienmärkte ihre aktuelle Abwärtsbewegung weiter fortsetzen werden oder sich eine Erleichterungsrally durchsetzt. Die derzeitige Unsicherheit über den Ausgang des EU-Referendums lähmt die Börsianer und die Anleger halten sich zurück. Die aktuelle Marktstimmung darf auch mit „Käuferstreik“ umschrieben werden. Zudem ist die charttechnische Situation im DAX schon seit Jahresanfang mit Ausbruch aus einem langfristigen Aufwärtstrend angeschlagen. So fiel der DAX aus einem seit 2011 bestehenden Trend im Januar mit einer längeren schwarzen Monatskerze heraus und markierte im Februar 2016 ein Tief bei 8.699 Punkten. Mit diesem Tief wurde ein Abwärtstrendkanal seit dem Hoch 2015 im April bei 12.390 Punkten konstruierbar. Dessen Rückkehrlinie, die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals, stellt wiederum eine Unterstützungslinie dar, die mit dem Februartief auch eindrucksvoll bestätigt wurde.
DAX - Monatskerzen
Mit der Konstruktion des Abwärtstrendkanals trifft der Chartanalyst eine Annahme über die weitere Richtung, die Geschwindigkeit der Abwärtsbewegung und deren Schwankungsbreite. Da der Abwärtstrendkanal in den vergangenen Monaten intakt blieb und der DAX lediglich volatil hin und her pendelte, muss aus Sicht der Trendanalyse mit weiterhin fallenden Kursen gerechnet werden. Ein Ziel ist hierbei ein nochmaliger Test der Rückkehrlinie des Trendkanals und somit auch ein neues Jahrestief für 2016. Zudem kann auch die vorherige Schwankungsbreite des verlassenen Aufwärtstrendkanals als Kurszielableitung genutzt werden. Auch aus dieser Perspektive besteht das Risiko weiterer Verluste. Diese Kurszielableitungen sind jedoch grafisch und nicht nominal und variieren daher entsprechend der zeitlichen Abarbeitung des Kursziels.
Dynamischer Abschwung bei Brexit?
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Im Falle eines Brexit könnte sich jedoch ein dynamischer Abschwung im DAX ergeben, der sodann ein Kursziel von ca. 8.400 Punkten offeriert. Dieses negative Szenario wird aktuell wahrscheinlicher, da im Juni das jüngste Mai-Tief bei 9.737 Punkten unterschritten wurde. Brenzlig würde es zudem werden, sofern auch das April-Tief bei 9.484 Punkten geknackt wird. Denn der April zeigt eine klassische Unsicherheitskerze der japanischen Kerzencharttechnik auf. Das bisherige Jahreshoch vom Januar bei 10.485 Punkten wurde im April mit einem Hoch bei 10.474 Punkten in Angriff genommen, doch der DAX brachte hier nicht die Kraft auf, um nach oben durchzustarten. Vielmehr verdeutlichte die kleine April-Monatskerze die Unsicherheit der Marktteilnehmer über die weitere Richtung im Markt – so bildete sich eine kleine weiße Monatskerze mit „Docht“ und „Lunte“ aus – eine klassische Pattsituation zwischen Bullen und Bären widerspiegelnd. Wird nun eine solche Phase jedoch nach oben oder unten verlassen, ergibt sich ein aussagekräftiges Richtungssignal. Ein Fall daher unter das April-Tief auch per Wochenschlusskurs und folgend unter das Septembertief 2015 bei 9.325 Punkten dürfte die letzten verbliebenen Bullen in die Flucht schlagen und die Schleusen nach unten öffnen. Kurzfristige Kursziele wären sodann die runde 9.000, das Februar-Tief bei 8.966 Punkten und letztlich das Kursziel aus der Trendanalyse bei ca. 8.400 Punkten. Soweit das negative Szenario für einen „Brexit“.
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