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    Marktkommentar  1106  0 Kommentare Das Investment: Ampega über Impact Investing "Wir wollen einen ethisch-nachhaltigen Wettbewerb in der Branche"

    Was macht Impact Investing für Sie aus?

    Köberlein: Hinter "Impact Investing" steht grundsätzlich die Idee, dass Anleger bzw. Investoren Unternehmen zu nachhaltigerem Verhalten bewegen oder konkret in Projekte investieren, die eine soziale und eine ökologische Wirkung entfalten. Das heißt es handelt sich um Investitionen mit dem Ziel, neben dem finanziellen Ertrag auch sozial und ökologisch zu wirken. Häufig sind diese Investments projektspezifisch und häufig in Entwicklungs- und Schwellenländern. Als Teil von Impact Investment wird auch Mikrofinanz, Social Entrepreneurship und ähnliches verstanden.

    Was können Sie bewirken?

    Was wir beispielsweise mit den terrAssisi-Fonds zu bewirken versuchen, ist eine andere oder weitere Art des Investments, die klassischerweise nicht direkt dem Impact Investment zugeordnet wird. Aber auch wir haben das Ziel, eine klare Wirkung zu erreichen. Ein Ziel des absoluten Best-in-class-Ansatzes, den wir ja verfolgen, ist, die Unternehmen durch Investment zu "belohnen", und damit anderen Unternehmen in dieser Branche zu zeigen, dass sie sich beim Thema Nachhaltigkeit noch etwas mehr anstrengen müssen, um investiert zu werden.

    Wir fördern einen ethisch-nachhaltigen Wettbewerb in der Branche. Konkret ist die Idee, hiermit auf die Kapitalkosten Einfluss zu nehmen und damit eine Wirkung zu erzielen. Realistischer Weise wird ein solcher Impact erzielt, wenn der Marktanteil nachhaltig Investierender bei circa 10 Prozent läge; dies tut er aber noch nicht. Nichtsdestotrotz ist dies ein Impact-Ansatz, der mit den terrAssisi-Fonds verfolgt wird.

    Sie fördern auch konkrete Hilfprojekte?

    Eine andere Dimension des Impacts wird dadurch erreicht, dass eine anteilige Bestandsvergütung an die Missionszentrale der Franziskaner (MZF) geht, die diese Gelder (nach Abzug spezifischer direkt zuzuordnender Kosten) in die weltweiten Hilfsprojekte der MZF weiterleitet. Die soziale und ökologische Wirkung dieser Fördergelder bei den Menschen vor Ort ist sehr groß.

    Welche Anleger wollen Sie erreichen?

    Ich bin überzeugt, dass das gesamte Thema des verantwortungsbewussten Investierens bei institutionellen Anleger immer mehr an Bedeutung gewinnen wird. Immer mehr Investoren berücksichtigen einzelne Themenkomplexe wie Carbon Footprint, Carbon Divestment - also das Abstoßen nicht geeigneter Anlagen - und ähnliches. Die meisten Investoren tun dies nicht aus einer ethisch-moralischen Motivation sondern aus einer Risikobetrachtung. Es ist mittlerweile Konsens, dass Investitionen in aus Nachhaltigkeitsgründen kritischen Branchen und Unternehmen ökonomische und Reputationsrisiken mit sich bringen. Das macht die Themen auch für Stiftungen, Family Offices und Co. äußerst attraktiv.

    Was macht genau macht Ihre Investments interessant für diese Investorengruppe?

    Die Investition erfolgt nach klaren und transparenten Regeln. Als Fonds unterliegt die Kapitalanlage der Aufsicht durch die BaFin und hat zudem den Vorteil einer täglichen Handelbarkeit ohne Bindungsfristen. Durch das Fonds-Reporting sind die Anleger an ihrer Kapitalanlage "nahe dran". Die Rendite im Übrigen sollte im Vergleich zu einer Benchmark-orientierten Anlage mithalten können.

    Sehen Sie besondere Vor- und Nachteile gegenüber klassischen Geldanlagen?

    Durch gezielte Investments und Divestments kann Risiko verringert werden. Betrachtet man jedoch direkte Investitionen in oftmals kleine Unternehmen, gegebenenfalls noch in Entwicklungs- und Schwellenländern, so steigt das individuelle Ausfallrisiko völlig unabhängig von Motivation und Wirkung natürlich stark an

    Wagen Sie bitte einen Ausblick für die Chancen von Impact Investing auf dem deutschen Markt?

    Wir erwarten eine steigende Bedeutung, insbesondere bei Kapitalanlagen durch Stiftungen.

    Dieser Artikel erschien zuerst bei Das Investment, 16. Juni 2016




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    Verfasst von Asset Standard
    Marktkommentar Das Investment: Ampega über Impact Investing "Wir wollen einen ethisch-nachhaltigen Wettbewerb in der Branche" Manfred Köberlein, Geschäftsführer Ampega Investments, über wünschenswerte Effekte von Kapitalanlagen, Unterstützung für Franziskaner-Hilfsprojekte und Aussichten von Impact Investing hierzulande.