AKTIEN IM FOKUS
Banken profitieren von nachlassenden Brexit-Sorgen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die sinkende Zustimmung der Briten für einen Brexit hat die Bankenbranche zu Wochenbeginn aufatmen lassen. Die leidgeprüften Anleger konnten sich über einen Anstieg des Branchenindex Stoxx 600 Banks um gut 4 Prozent freuen. Für die zuletzt auf ein neues Rekordtief abgerutschten Papiere der Deutschen Bank ging es gar um rund 5,5 Prozent aufwärts.
"Banken gelten als größte Leidtragende im Falle eines Ausstiegs der Briten aus der EU", sagte ein Händler. Entsprechend hätten sich hier viele Marktteilnehmer in der jüngeren Vergangenheit auf
fallende Kurse eingestellt. Diese Positionen würden nun seit Ende der Vorwoche abgebaut. Der Stoxx 600 Banks war seit Jahresbeginn mit einem Abschlag von knapp 28 Prozent schwächster Branchenindex
des laufenden Jahres, bevor am Ende der vorigen Woche die Erholung begann.
Deutsche Bank - 24-Stunden-Chart
UMFRAGEN SIGNALISIEREN WENDE IN BREXIT-DEBATTE
In Großbritannien haben die Gegner eines EU-Austritts nach mehreren Umfragen zuletzt wieder an Boden gewonnen. Der Trend bei Online- und Telefonbefragungen sowie den Wettanbietern spreche derzeit klar für einen Verbleib, erklärte ein Marktteilnehmer. Damit könnten Absicherungen etwas zurückgefahren werden und die Risikoscheu nehme ab.
Den Banken hilft zudem eine Beruhigung an den Anleihemärkten. Denn die Flucht in sichere Häfen wie Anleihen und Gold hatte die Renditen der Anleihepapiere zuletzt schwer
unter Druck gesetzt. Mit einer schwindenden Brexit-Sorge entspannte sich auch hier die Lage.
Lesen Sie auch
Commerzbank-24-Stunden-Chart
Ein Verbleib der Briten in der Eurozone würde einen Wendepunkt für den Aktienmarkt bedeuten, glaubt Marktstratege Mislav Matejka von der Investmentbank JPMorgan. Banken gehörten zu den Branchen, die besonders sensibel auf das Wählervotum reagieren würden./ag/das