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    Kursverluste des Pfund von über 20 Prozent!  8755  3 Kommentare George Soros zu Brexit: "Abwertung des Pfund weit weniger harmlos als 1992."

    George Soros und das britische Pfund… das ist so eine Geschichte. Im Jahr 1992 wettete er gegen die Währung der Insel und strich einen Gewinn von rund eine Milliarde US-Dollar ein. Die britische Zentralbank weiß ein Lied davon zu singen. 

    Nun geht es wieder um das Pfund… Und das könnte um 20 Prozent einsacken, sagt der US-Investor. Und zwar, wenn der Brexit kommt. Die Wettbewerbsfähigkeit dürfte nach Ansicht des Spekulationsgurus damit kaum gestärkt werden. Im Gegenteil.

    Drei Tage vor dem Brexit-Referendum hat sich einer der berühmtesten Hedgefonds-Manager der Welt noch einmal zu Wort gemeldet und versucht, den Leave-Befürwortern den Wind aus den Segeln zu nehmen. In einem Kommentar für den "Guardian" wies er darauf hin, dass die mit dem Brexit einhergehende Abwertung des Pfunds - die möglicherweise über 20 Prozent betragen könnte - keineswegs zu den positiven wirtschaftlichen Folgen wie aus dem Jahr 1992 führen würde.

    Damals habe man ihn für sein Handeln sogar gelobt, denn im Zuge seiner spektakulären Wette gegen das Pfund glaubt er der britischen Währung zu einer sprunghaften Abwertung und einer steigenden Wettbewerbsfähigkeit verholfen zu haben.

    "Dieses Mal wäre eine derartige Abwertung weit weniger harmlos", schrieb Soros und nannte hierfür drei wesentliche Gründe. 

    1. Die beschränkte Handlungsfähigkeit der britischen Zentralbank

    Um einer Rezession entgegenwirken zu können hätte die britische Zentralbank einen nur noch sehr begrenzten Spielraum, denn das derzeitige Zinsniveau ist ohnehin schon äußerst niedrig. "Wenn die Häuserpreise nach dem Brexit fallen, die Arbeitsplätze verloren gehen und es dann zur Rezession kommt, was wahrscheinlich ist, wird es wenig geben, was die Geldpolitik noch tun kann, um die Wirtschaft anzukurbeln", so Soros. 

    2. Das bestehende Leistungsbilanzdefizit

    Im relativen Vergleich zu 1992 ist das britische Leistungsbilanzdefizit heute viel höher, weswegen das Land so stark wie nie zuvor auf fremde Kapitalzuflüsse angewiesen sei. "Die Abwertungen von 1992 und 2008 führten vor allem auf dem Immobilienmarkt zu höheren Kapitalzuflüssen, aber auch zu Investitionen in der Produktion. Nach dem Brexit dürften sich die Kapitalbewegungen jedoch in die andere Richtung umkehren." Ganz besonders würde sich dies laut Soros in der Zeit nach dem Austritt bemerkbar machen, nämlich dann, wenn Großbritannien seine Scheidung mit seinem wichtigsten Handels- und Investmentpartner aushandelt. 

    3. Große Unsicherheit auf Seiten der Unternehmen

    Zuletzt glaubt Soros nicht daran, dass es zur einer Erhöhung der Exporte kommt, denn "für die britischen Unternehmen wären die Handelsbedingungen zu unbeständig, um auf Investitionen zu setzen, neue Arbeitskräfte einzustellen oder andernweitig zum Export beizutragen."

    Alles in allem wären nach Ansicht des Hedgefondsmanagers damit hauptsächlich die privaten Haushalte betroffen, die mit einem jährlichen Einkommensverlust von 3.000 bis 5.000 Pfund zu kämpfen hätten. 

    "Heute sind die spekulativen Kräfte in den Märkten viel größer und mächtiger", schrieb Soros. "Und sie gieren danach, jedwede Fehleinschätzung der britischen Regierung oder der Wähler für sich auszunutzen. Die Entscheidung für den Brexit würde einige Menschen sehr reich machen - die meisten Wähler jedoch weitaus ärmer."





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