Doom-Prophet Marc Faber warnt
Brexit dient Notenbanken, noch mehr Geld zu drucken - Gold einzige Alternative
Viele Investoren versuchen immer noch abzuschätzen, welche massiven Auswirkungen der bevorstehende Austritt der Briten aus der EU haben wird. Marc Faber, der Herausgeber des Börsenbriefs „Gloom, Boom & Doom Report ist im Gegensatz zu vielen Experten überzeugt, dass der Brexit eine gute Sache sei. Dennoch bekräftigt er einmal mehr seine bullische Einschätzung für Gold.
Aufbegehren gegen die Elite
„Brexit ist ein Erfolg für die normalen Leute, den gesunden Menschenverstand und jene Leute die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, zuliebe der Freiheit gegen eine politische und finanzielle Elite, die es nur interessiert, ob Aktien steigen oder fallen, die sich für die Interessen der normalen Briten aber nicht“, sagte Marc Faber. „Brexit ist eine Rebellion des Volkes gegen eine arrogante Elite in den Finanzzentren.“
Viele Experten gehen davon aus, dass die britische Wirtschaft schnell in die Rezession abrutschen wird, - also die Wirtschaftsleistung schrumpfen wird -, weil viele Unternehmen auf die Investitionsbremse treten werden. „Eine Rezession in Großbritannien ist zwar möglich, aber es wäre auch möglich, dass Großbritannien ohne den Brexit in einer Rezession wäre, wenn Britannien also in der EU geblieben wäre. Das Wirtschaftswachstum hat sich überall verlangsamt. Das Wachstum, das es nach dem Jahr 2009 gab, war künstlich. Es wurde angetrieben vom Gelddrucken der Notenbanken, das die Vermögenspreise nach oben getrieben hat.“ Deswegen gehe es der Finanzbranche in London gut. „Aber den normalen Leuten geht es nicht gut. Die Lebenshaltenskosten steigen. Schauen Sie sich die Mieten und den Rest an. Deswegen gibt es eine Unzufriedenheit mit dem System und darum ist es bei der Wahl gegangen.“
Sinkende Zinsen deuten auf zunehmende Abschwächung der Wirtschaft
„Brexit wird als Ausrede benutzt werden. Die Notenbanken werden mehr Geld drucken, (das Gelddruckprogramm) QE4 in den USA ist unterwegs und der Rückgang der Kaufkraft der Währungen wird weitergehen“, sagte Faber. „In dieser Situation sollten Sie Gold besitzen.“
„Das Wachstum der Weltwirtschaft hat sich verlangsamt, die Wachstumsraten sind also geringer geworden und viele Länder sind bereits in der Rezession.“ Zuletzt hatte die Weltbank einmal mehr ihre Prognose für das Wachstum der Weltwirtschaft für 2016 von 2,9 Prozent auf 2,4 Prozent eingedampft. Ein derart geringes Wachstum gibt es nur in Krisenzeiten. Nach der Entscheidung für den Brexit dürften der Internationale Währungsfonds (IWF) und andere Organisationen ihre Prognosen für das Wachstum der Weltwirtschaft deutlich weiter senken. „Wir bewegen uns auf eine globale Rezession zu, die nichts mit dem Brexit zu tun hat“, betonte der Finanzprofi. „Die Weltwirtschaft hat bereits vor 18 Monaten begonnen, sich abzuschwächen. Die US-Wirtschaft hat Ende 2014 begonnen sich abzuschwächen. Deswegen waren die Anleihen so stark im Jahr 2015 (sind die Zinsen so stark gesunken), weil der Anleihenmarkt gewusst hat, dass sich die Wirtschaft abschwächt“ betonte Faber.
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Anleger sollten die Zinsen für die Industriestaaten weiter genau im Auge behalten. Sie dürften auf immer neue Rekordtiefs sinken und damit eine zunehmende Abkühlung der Weltwirtschaft anzeigen. Die Reaktion der EZB, der japanischen Notenbank und der US-Notenbank dürfte die gleiche wie immer sein: noch viel mehr Geld zu drucken. Die immer weiter sinkenden Zinsen sind aber eine enorme Belastung für die Weltwirtschaft, weil die Sparer immer weniger Einnahmen haben, weshalb sich die Verbraucher beim Konsum zurückhalten werden. Allerdings dürfte die verstärkte Geldschwemme den Goldpreis weiter kräftig nach oben treiben.