checkAd

    ROUNDUP  855  0 Kommentare Beate Uhse will Anleihezinsen aufschieben - Gläubiger entscheiden

    HAMBURG (dpa-AFX) - Der Erotik-Händler Beate Uhse will mehr als zwei Millionen Euro Anleihezinsen rund zwei Monate später zahlen. Von dieser Stundung verspreche man sich die Chance, "die Restrukturierung der Beate Uhse AG erfolgreich umsetzen zu können", heißt es in einer Mitteilung zu einer Gläubigerversammlung an diesem Mittwoch in Hamburg. Die Versammlung begann am Vormittag, wie ein Sprecher des Unternehmens berichtete. Das erneute Treffen war erforderlich geworden, weil zu einem ersten Termin nicht genügend Teilnehmer erschienen waren, um Beschlüsse treffen zu können.

    Es geht um eine 2014 ausgegebene Anleihe mit einem Volumen von 30 Millionen Euro, für die bei einer Laufzeit von fünf Jahren ein jährlicher Zins von 7,75 Prozent versprochen wurde. Eigentlich wäre die nächste Zinszahlung an diesem Samstag fällig. Das Unternehmen bittet um Aufschub bis Ende August. Außerdem sollen die Gläubiger über veränderte Kündigungsrechte sowie die Bestellung eines gemeinsamen Vertreters für die Anleihegläubiger entscheiden.

    "Sofern die Beschlüsse zur Restrukturierung der Beate-Uhse-Anleihe nicht die erforderlichen Mehrheiten erhalten, kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Sanierung der Beate Uhse AG insgesamt scheitert", teilte das Unternehmen den Gläubigern im Vorfeld der Sitzung mit.

    Das 1946 von Beate Uhse (1919-2001) in Flensburg gegründete Erotikunternehmen hat immer noch eine sehr hohe Bekanntheit, doch die Geschäfte gerieten durch den Vertriebsweg Internet in den vergangenen Jahren unter Druck. Wesentliche Bereiche der Vergangenheit wie das DVD-Geschäft sind weitgehend weggefallen, den Versandkatalog gibt es seit Februar nicht mehr. Der Firmensitz wurde von Flensburg nach Hamburg verlegt und mehr als 150 Stellen der zuletzt knapp 600 gestrichen.

    Durch die Schließung von 16 der 78 Filialen wurde für das laufende Jahr ein weiterer Umsatzrückgang auf 115 bis 120 Millionen Euro erwartet (2015: 129 Mio). Die "finanzielle Restrukturierung" müsse jetzt umgesetzt werden, um die Rentabilität und Liquidität nachhaltig zu verbessern, hatte das Unternehmen nach dem 1. Quartal im Mai mitgeteilt. 2015 war ein Verlust von 18,4 Millionen Euro ausgewiesen worden, die Eigenkapitalquote im Konzern reduzierte sich von 28,2 auf 11,4 Prozent./akp/DP/stb




    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    dpa-AFX
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Die Nachrichtenagentur dpa-AFX zählt zu den führenden Anbietern von Finanz- und Wirtschaftsnachrichten in deutscher und englischer Sprache. Gestützt auf ein internationales Agentur-Netzwerk berichtet dpa-AFX unabhängig, zuverlässig und schnell von allen wichtigen Finanzstandorten der Welt.

    Die Nutzung der Inhalte in Form eines RSS-Feeds ist ausschließlich für private und nicht kommerzielle Internetangebote zulässig. Eine dauerhafte Archivierung der dpa-AFX-Nachrichten auf diesen Seiten ist nicht zulässig. Alle Rechte bleiben vorbehalten. (dpa-AFX)
    Mehr anzeigen

    Verfasst von dpa-AFX
    ROUNDUP Beate Uhse will Anleihezinsen aufschieben - Gläubiger entscheiden Der Erotik-Händler Beate Uhse will mehr als zwei Millionen Euro Anleihezinsen rund zwei Monate später zahlen. Von dieser Stundung verspreche man sich die Chance, "die Restrukturierung der Beate Uhse AG erfolgreich umsetzen zu können", heißt es …