m+s Elektronik AG

Großauftrag?!

m+s Elektronik AG teilt heute mit, dass man einen Großauftrag erhalten habe.

Man solle bei der Deutschen Genossenschaftsbank AG (DG-BANK) rund 5.000 PC’s updaten, d.h. die Betriebssysteme und Anwendungssoftware auf den neuesten Stand bringen. Dafür solle das Unternehmen 3 Mio. DM erhalten.

Tolle Sache!

Jetzt muss man sich noch daran erinnern, dass m+s keine kleine "Klitsche" ist. Wir berichteten ...86144. Das Unternehmen plant im laufenden Geschäftsjahr (April) einen Umsatz von ungefähr 1,2 Mrd. DM. Der vermeintliche Großauftrag trägt da gerade einmal 2,5 Promille bei.

Rechnen wir mal kurz: Pro PC berechnet m+s 600 DM. Der Personalaufwand liegt bei etwa 120 Mannmonaten. Macht nach Adam Riese und Eva Zwerg 25.000 DM pro Mannmonat. Da werden wohl grob geschätzt 500.000 DM in den Kassen des Unternehmens hängen bleiben.

Das Unternehmen prognostiziert ein EBITDA für das laufende Jahr, der mindestens 50 Mio. DM erreichen soll. Das als Basis gerechnet, kommt der „Großauftrag" wenigstens noch an den Prozent-Bereich heran.

Dass ein solcher Auftrag von einem Unternehmen der m+s Größenordnung als Großauftrag tituliert wird, ist eine Zumutung.

Warum bringt ein Unternehmen, das nicht gerade für IR-Kommunikation berühmt ist, eine solche Meldung - noch dazu als Ad-hoc-Meldung? Ad-hoc-Meldungen sind ja das Mittel der Wahl, wenn es sich um relevante Ereignisse handelt. Relevanz kann aber hier kaum vorliegen.

Anscheinend hat man keine besseren, relevanteren Neuigkeiten zu verkünden. Also ein (verzweifelter?) Versuch, sich ins Gespräch zu bringen?

Angesichts solcher Meldungen darf man auf die Bilanzpressekonferenz des Unternehmens Ende Juli gespannt sein.

Die Aktie kann heute um 0,5 auf 12,60 Euro zulegen.