Post - Portoerhöhung
Post will Porto erneut erhöhen - Geht der Kampf um den Brief nach hinten los?
Es wird teurer - mal wieder. Dabei haben viele Postkunden die letzte Portoerhöhung noch nicht richtig verdaut. Doch die Deutsche Post rufe bereits nach der nächsten Portoerhöhung. „Im europäischen Durchschnitt kostet ein Brief 80 Cent. Das wäre sicher auch im wirtschaftlich stärksten Land Europas zu verkraften“, sagte Konzernvorstand Jürgen Gerdes der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (F.A.Z.). Mit 70 Cent sei ein normaler Brief in Deutschland damit „immer noch sehr preiswert. Was da an Leistung geboten wird, ist auch im internationalen Vergleich beeindruckend.“ Zugleich ging Postvorstand Gerdes mit der für den Postmarkt zuständigen Bundesnetzagentur ins Gericht. „Wir kämpfen wie die Löwen um jeden Brief. Es geht um 180 000 Arbeitsplätze, aber das scheint die Regulierung nicht zu interessieren.“
Während im Briefgeschäft die Marktaufsicht bei den Bestrebungen der Deutschen Post dazwischen funkt, läuft es hingegen beim Paketgeschäft. Wie die „F.A.Z.“ weiter berichtet, seien allein in Deutschland in weniger als zwei Jahren mehr als 21.000 unbefristete Arbeitsplätze entstanden. Auch im europäischen Ausland läuft es für die Pakettochtergesellschaft DHL über Plan. Demnach soll das von Gerdes ursprünglich für 2020 angestrebte Paketnetzwerk für ganz Europa schon 2018 stehen. In Österreich, wo die Post erst vor einem Jahr in den Paketmarkt eingestiegen ist, komme sie schon auf 20 Prozent Marktanteil, so Gerdes. „Mit unserer Abend- und Samstagszustellung setzen wir dort Maßstäbe“.
Post prüft Partnerschaft für Lebensmittel-Onlinehandel
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Zugleich sucht die Deutsche Post die Ausweitung eines weiteren Standbeins. Laut Postvorstand Gerdes prüft der Konzern seine Optionen für den Ausbau ihres Online-Supermarktes Allyouneed. „Wir werden
in den nächsten Monaten entscheiden: Entweder verkaufen oder richtig wachsen, sei es allein oder mit einem Partner.“ Die Post testet derzeit, wie der Online-Handel mit Lebensmitteln am besten
funktioniert. „Wir wollen grundsätzlich kein Lebensmittelhändler werden, sondern zeigen, wie es geht, und dann als neutraler Dienstleister die Logistik übernehmen“, erklärte Gerdes gegenüber der
der F.A.Z. Obwohl der Konzern das Geschäft bisher nur mit begrenztem Aufwand betreibe, habe sich Allyouneed „zu einem der am schnellsten wachsenden Lebensmittel-Online-Händler in Deutschland“
gemausert, so der Postvorstand. „Wir investieren in das Unternehmen, aber wir wachsen mit angezogener Handbremse“. Das könnte sich bald ändern.