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    Bye Bye Bonds  5744  0 Kommentare "Unkonventionelle Geldpolitik": Anleger suchen Deckung hinter goldenem Schutzschild

    Die Prognosen über den weiteren Preisanstieg beim Gold überschlagen sich, globale Turbulenzen lassen die Bullen weiter toben. Staatsanleihen werden als Alternative schon deswegen immer irrelevanter, weil sie einem von den Zentralbanken schlicht vor der Nase weggekauft werden.

    Es ist Vintage-Saison bei der Geldanlage. Weil man bei den vielen Krisen schon gar nicht mehr hinterherkommt, flüchten sich Investoren in Altbewährtes. Etwas, das nicht in beliebiger Höhe neu geschöpft werden kann. Etwas, wofür man - im Vergleich zu Staatsanleihen - keine Strafzinsen zahlen muss. Etwas, das seit Anbeginn des Jahres im Wert kontinuierlich zunimmt. 

    Gold: 1-Jahres-Chart

    Bis auf 1.370 Dollar je Unze ist der Goldpreis bislang nach oben geschossen. Und das dürfte noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein. Die Schweizer Großbank Credit Suisse rechnet mit einem Anstieg auf 1.500 Dollar bis Jahresende. Der jüngste "In Gold we Trust“-Report geht sogar noch weiter und beflügelt mit einer Aussicht auf 2.300 US-Dollar je Unze. Den Autoren zufolge seien die Notenbanken mit ihrem anhaltenden monetären Stimulus ein wesentlicher Mitspieler in dieser Rallye.

    Selbiger Auffassung ist auch der World Gold Council (WGC), eine globale Lobby-Gruppe der Goldminenindustrie. Nicht nur, dass die einstig lukrativen und vielseits beliebten Staatsanleihen dank der "unkonventionellen Geldpolitik" der Währungshüter zunehmend an Attraktivität verloren hätten. Nein, wer sich als Privatinvestor trotz allem gern mit den festverzinslichen Papieren eindecken möchte, der bekomme laut dem WGC aufgrund der verstärkten Kaufwut der Zentralbanken zunehmend Probleme, überhaupt noch welche zu finden. 

    "Tatsächlich schätzen wir, dass weniger als 40 Prozent aller Staatsanleihen aus den Industrieländern positive Erträge einbringen und für Investoren 'verfügbar' sind", so der Council. Insgesamt würden sogar nur 17 Prozent Erträge von mehr als einem Prozent einbringen. 

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    Als Beispiel für das verloren gegangene Vertrauen in die Zentralbanken führten die Experten den Fall Japan an. Nachdem die Regierung milliardenschweres Konjunkturprogramm zur Ankurbelung der schwachen Wirtschaft beschlossen hattefiel die Nachfrage nach einer 10-jährigen Staatsanleihe auf ein neues Fünf-Monats-Tief. 

    "Viele Analysten sehen in der schwachen Nachfrage nach Japan-Bonds ein Signal, dass die Investoren so langsam das Vertrauen in die Effektivität von unkonventionellen Geldpolitiken verlieren. Umso verzweifelter kaufen die Zentralbanken selbst, damit die globale Wirtschaft am Leben erhalten wird. Wir glauben, dass Investoren in solch einem Umfeld zum Gold greifen, um sich gegen Portfoliorisiken abzusichern", führte die Organisation aus. 

    Glaubt man an diese unmittelbare Korrelation zwischen expansiver Geldpolitik und erhöhtem Sicherheitsbedürfnis, so dürfte die heutige Entscheidung der Bank of England den Run auf das Edelmetall weiter befeuern. In ihrer zweiten Sitzung nach dem Brexit-Votum hat sie den Leitzins am Donnerstag auf ein neues Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt

    Auch soll das Volumen des Wertpapierkaufprogramms durch die BoE von aktuell 375 Milliarden Pfund auf 435 Milliarden Pfund ausgeweitet werden. Daneben wurde ein 10-Milliarden-Pfund-Kaufprogramm für Unternehmensanleihen beschlossen. Mit diesen Schritten will die Notenbank einer aufkeimenden Rezession im Königreich zuvorkommen. 





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