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     2204  1 Kommentar VW Abgasaffäre: So stehen die Chancen für eine Klage auf Schadensersatz für private Anleger - Seite 2

     

    Der Vorteil: Um diesen Schaden geltend zu machen, muss der Anleger weder das Verschulden von VW beweisen noch, dass er die Aktien nicht gekauft hätte, wenn er von den Manipulationen gewusst hätte. Das macht die Durchsetzung des Schadensersatzes wesentlich leichter. Zudem kann dieser Schadensersatz unabhängig davon verlangt werden, wenn die Aktien noch gehalten werden (also der Schaden noch nicht realisiert ist) oder wenn der effektiv erlittene Schaden geringer ist als der Kursdifferenzschaden.

     

    Doch die Zeit drängt: Bereits zum 19. September 2016 greift eine erste Verjährungsfrist, die die Chancen für Anleger deutlich beeinträchtigt. Deshalb ist die Inanspruchnahme der Prozessfinanzierung nur bis Ende August 2016 möglich. Anleger können sich an die Interessengemeinschaft Widerruf wenden, um kostenlos prüfen zu lassen, ob in Ihrem Fall ein Anspruch auf Schadensersatz besteht. Natürlich kann der Schadensersatz auch auf eigenes Risiko (also ohne Prozessfinanzierung) beansprucht werden. In einigen Fällen greift auch eine Rechtsschutzversicherung, die dem Anleger das Kostenrisiko abnimmt.

     

    Grundsätzlich kommt die Forderung nach Schadensersatz für die Besitzer mehrerer Wertpapiere in Frage: VW-Vorzugsaktien und Stammaktien, Porsche-Aktien, Anleihen, die von VW emittiert worden sind sowie Derivate auf Volkswagen. Besonders aussichtsreich ist eine Klage aber nur für Volkswagen-Aktionäre. Bei anderen Wertpapieren sollten Anleger nach Ansicht von Experten nur dann tätig werden, wenn eine Rechtsschutzversicherung die Kosten übernimmt.

     

    Den Schadenersatz können VW-Aktionäre zum einen individuell einklagen – zum anderen können sie ihre Ansprüche im Rahmen des Musterverfahrens nach dem Kapitanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMug) anmelden. Es wurden bereits diverse Musterverfahrensanträge gestellt. Es ist davon auszugehen, dass ab August/September 2016 sämtliche individuellen Klagen ausgesetzt werden und anschließend ein Musterkläger ausgewählt wird. Dies dürfte Ende 2016 geschehen. Ab diesem Zeitpunkt können dann alle Anleger, die keine Klage eingereicht haben, ihre Fälle zu diesem Musterverfahren anmelden. Experten erwarten, dass dieses Verfahren rund zwei Jahren dauern wird. Ein Rechtsbeschwerdeverfahren vor dem BGH könnte noch einmal genauso lange in Anspruch nehmen. Eine rechtskräftige Entscheidung (sog. Musterentscheid) könnte also durchaus bis Ende 2020 vorliegen. Dieser Musterentscheid ist dann bindend für alle Ausgangsverfahren.

     

    Fazit: Eine Schadensersatzklage erscheint für VW-Aktionäre sehr aussichtsreich, wenn Sie die Papiere im passenden Zeitfenster erworben haben. Dazu sollten die Aktien nach dem 18. September 2013 gekauft und zum Stichtag 18. September 2015 gehalten worden sein. Wer diese Voraussetzungen erfüllt, kann seinen Anspruch auch ohne Kostenrisiko mit Hilfe einer Prozessfinanzierung umsetzen. Allerdings sollten sich Anleger beeilen, denn diese Möglichkeit steht nur bis Ende August 2016 zur Verfügung. Bereits Mitte September droht den Schadensersatzansprüchen eine erste Verjährungsfrist.

     

     

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    Roland Klaus
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    Roland Klaus arbeitet als freier Journalist und ist Gründer der Interessengemeinschaft Widerruf (www.widerruf.info). Sie dient als Anlaufstelle für alle, die sich zum Thema Widerrufsjoker informieren und austauschen wollen und bietet eine kostenlose Prüfung von Widerrufsklauseln in Immobiliendarlehen, Kfz-Krediten und Lebensversicherungen an. Bekannt wurde Klaus als Frankfurter Börsenreporter für n-tv, N24 und den amerikanischen Finanzsender CNBC sowie als Autor des Buches Wirtschaftliche Selbstverteidigung.

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    Verfasst von Roland Klaus
    VW Abgasaffäre: So stehen die Chancen für eine Klage auf Schadensersatz für private Anleger - Seite 2 Die Klage des Freistaates Bayern auf Schadensersatz für die Kursverluste der Aktie zeigt: Die Chancen auf Kompensation stehen sehr gut - auch für Kleinanleger. Erstmals bietet die Interessengemeinschaft Widerruf (www.widerruf.info/vw) die Möglichkeit, eine Klage ohne Kostenrisiko einzureichen. Eine Prozessfinanzierung macht es möglich.

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