VW-Abgasaffäre
Audi drohen erhebliche Strafzahlungen - Drei fragliche Software-Programme
Die Abgas-Affäre zieht weiter ihre Kreise, nachdem dem VW-Konzern im September eingestanden hatte, bei Abgas-Tests auf dem Prüfstand mithilfe einer Software die Ergebnisse für Dieselwagen manipuliert zu haben. In den USA wurde für 475.000 Fahrzeuge mit Schummelmotoren ein Milliarden-Vergleich geschlossen und in Deutschland liegen dem Landgericht Braunschweig 170 Klagen von VW-Investoren sowie 60 Klagen von betroffenen Autobesitzern vor. In wenigen Wochen soll sich der Stapel noch weiter erhöhen (wallstreet:online berichtete). Als erstes Bundeslang strebt auch Bayern eine Klage gegen den Wolfsburger Autokonzern an. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Aktuell gerät auch die Volkswagen-Tochter Audi immer stärker unter Druck. Während bei der VW-Motorreihe EA 189 jeweils nur eine illegale Software eingesetzt wurde, um die Abgaswerte zu manipulieren, entdeckten US-Behörden beim 3,0-Liter-Diesel von Audi sogar drei nicht genehmigte Software-Programme, berichtet die „Bild am Sonntag“. Demnach schaltet sich die Abgasreinigung bei Fahrzeugen mit dem großen TDI-Motor (u.a. Audi Q7, Porsche Cayenne, VW Touareg) nach rund 22 Minuten einfach ab. Messverfahren zur Ermittlung der Abgaswerte dauern in der Regel knapp 20 Minuten. Eine ähnliche zeitliche Abschaltung entdeckte das Kraftfahrtbundesamt (KBA) vor wenigen Monaten auch bei dem Autohersteller Fiat und leitete ein Prüfverfahren bei der EU-Kommission ein.
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Dem Bericht zufolge stocken die Verhandlungen im Falle Audi. Einen ersten Lösungsvorschlag für die betroffenen 85.000 Autos lehnte die kalifornische Umweltbehörde CARB vor drei Wochen ab. Audis Plan sei unvollständig und unzureichend, gesetzliche Standards zu erreichen, so die „BamS“. Am Mittwoch müssen die Audi-Manager erneut bei einer Anhörung der US-Umweltbehörden antreten. Intern werde mit einer erheblichen Strafzahlung gerechnet.