Einsparung bei Strom- und Gastarife
Zehn Milliarden zu viel! Haushalte verprassen Geld für Strom und Gas - Tarife checken!
Verschenkt… Die deutschen Verbraucher lassen sich Einsparungen in Höhe von insgesamt zehn Milliarden Euro pro Jahr entgehen, weil sie nicht in günstigere Strom- und Gastarife wechseln.
Allein beim Strom würden 36 Millionen Haushalte zusammen 5,6 Milliarden Euro weniger ausgeben, wenn sie einen günstigen Konkurrenten zu ihrem Versorger in Anspruch nähmen, berichten die Zeitungen der „Funke Mediengruppe“ unter Berufung auf Berechnungen des Vergleichsportals Verivox. Die Unterschiede sind demnach am stärksten für Kunden, die sich noch im sogenannten Grundversorgungstarif des örtlichen Stadtwerks oder Regionalversorgers befinden. Das ist bei einem Drittel der Haushalte der Fall. Sie würden in einem günstigen Tarif 22,5 Prozent weniger zahlen. Bei einem Zwei-Personen-Haushalt mit 2400 Kilowattstunden Verbrauch pro Jahr würde die Rechnung im Schnitt von 766 Euro auf 594 Euro sinken.
Bis zu 40 Prozent Einsparung beim Gaspreis
Bei Gas sind die Preisdifferenzen sogar noch größer: Der Unterschied zwischen dem Grundversorgungstarif, den knapp ein Viertel der Kunden in Anspruch nimmt, und einer günstigen Alternative liegt
bei 39 Prozent. Schon bei einem moderaten Gasverbrauch von 15 000 Kilowattstunden pro Jahr würde die Gasrechnung nach einem Wechsel von 1132 Euro auf 691 Euro sinken. Etwas mehr als die Hälfte der
privaten Gaskunden ist in einem Sondertarif – aber auch dann können sie ihre Rechnung noch im Schnitt um 25 Prozent drücken.
Dabei sind in die Analyse ausschließlich Angebote eingeflossen, für die keine Vorauskasse und keine Kaution verlangt werden. Die Kündigungsfrist beträgt maximal sechs Wochen und es muss sowohl eine
Preisgarantie als auch eine hohe Zufriedenheit der Kunden vorhanden sein. Auch Tarife mit einmaligen Wechsel-Boni sind nicht Teil des Vergleichs. Findige Verbraucher, die sich nicht vor häufigen
Wechseln scheuen, können also sogar deutlich mehr sparen.
Die Preisdifferenz zwischen Grundversorgern und günstigen Alternativen ist in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen. Bei Strom stieg die Ersparnis durch einen Anbieterwechsel in den
vergangenen zwei Jahren um rund 20 Prozent. Bei Gas sind die Einsparmöglichkeiten noch deutlicher angewachsen: Die Tarif-Unterschiede wuchsen um fast 40 Prozent. Ein Grund ist der Preisverfall an
den Großhandelsmärkten für Gas. Die Grundversorger sind aber zum einen häufig an längerfristige Lieferverträge gebunden, zum anderen zählen sie auf die Trägheit ihrer Kunden.
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Verbraucherschützer raten zum jährlichen Tarifcheck
Verbraucherschützer bestätigen, dass die Privatkunden in Deutschland viel Geld sparen könnten. Christina Wallraf, Energie-Expertin der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, sagte, bei
Berechnungen für das Bundesland hätten sich „sehr ähnliche Größenordnungen abgezeichnet“. Wallraf empfiehlt den Haushalten, einmal pro Jahr die Energietarife zu überprüfen. Zeichne sich ab, dass
eine erkleckliche Summe eingespart werden könne, sei ein Wechsel, der fast immer ohne Probleme klappe, ratsam. Für Haushalte stehen mehrere Hundert Strom- und Gastarife zur Auswahl, die über eine
Vielzahl von Internetrechnern verglichen werden können. Oft bietet auch der örtliche Versorger einen günstigeren Preis an.