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    German Pellets Pleite  6809  0 Kommentare German-Pellets-Gründerfamilie will wieder im Pelletgeschäft mitmischen

    Der 10. Februar dieses Jahres markierte das vorläufige Ende einer dramatischen Achterbahnfahrt. Der Brennstoffherstellers German Pellets stellte beim Amtsgericht Schwerin einen Insolvenzantrag. Begründet wurde dieser Schritt unter anderem mit dem Verfall des Ölpreises, durch den auch der Marktpreis für Holzpellets unter Druck geraten sei. Zudem seien die Umsätze wegen zweier warmer Winter eingebrochen. Drittens habe sich die Übernahme des Ofenbauers Kago im Jahr 2010 als Fehlinvestition erwiesen.

    Gründerfamilie wieder zurück im Pelletgeschäft

    Dann wurde es etwas ruhiger um den Brennstoffhersteller und die Gründerfamilie. Nun drängt diese wieder zurück ins Pelletgeschäft, wie die „WirtschaftsWoche“ und die „Ostsee-Zeitung“ berichten. Demnach will sich die Tochter von Firmengründer Peter Leibold an drei Pelletfabriken in Sachsen und Sachsen-Anhalt beteiligen. Es handelt sich um die ebenso insolventen Woodox-Pelletwerke, die German Pellets einst betrieben hat. Leibolds Tochter Kathrin Wiedmer will sich in zwei Schritten an den Werken beteiligen: Zunächst will sie den Vertrieb der Woodox-Werke, der in ihrer Firma Mitteldeutsche Pellet Vertrieb (MPV) liegt, in die Hamburger Pellex Bionenergie AG einbringen. Im Gegenzug soll Wiedmer Großaktionärin bei Pellex werden. Beides geht aus der Einladung zur Pellex-Hauptversammlung hervor.

    Im zweiten Schritt will Pellex die Woodox-Werke kaufen. Pellex-Vorstand Carsten Schramm bestätigte der WirtschaftsWoche, dass sich sein Unternehmen „in der finalen vertraglichen Umsetzung hinsichtlich der Übernahme“ der drei Woodox-Werke befände. Unterlagen zufolge, die der WirtschaftsWoche vorliegen, liegt der Kaufpreis allein für das Werk in Sachsen bei 1,8 Millionen Euro. Die Woodox-Gläubiger haben den Deal in einer Gläubigerversammlung Anfang August bestätigt. Allein Österreichs Bad Bank Heta, die Hauptgläubigerin ist, muss noch Grundschulden freigeben.

    Doch auch der Vater Leibold meldet sich zurück: Ihn hat Wiedmer jetzt bei einer MPV-Tochter als Geschäftsführer eingesetzt.

    Hintergrund: Brennstoffhersteller German Pellets meldet Insolvenz an

    Das Jahr begann für die Gläubiger von German Pellets mit einem Paukenschlag. Das Unternehmen bat darum, die Laufzeit einer Anleihe über 52 Millionen Euro, die eigentlich im April fällig wäre, um zwei Jahre zu verlängern (wallstreet:online berichtete). Die Kurse sämtlicher Anleihen stürzten daraufhin in die Tiefe. Die besagte Anleihe hat inzwischen über 90 Prozent ihres Werts eingebüßt. Am Dienstag dann die nächste Überraschung. Die für Mittwoch anberaumte Gläubigerversammlung, auf der die Laufzeitverlängerung beschlossen werden sollte, wurde überraschend abgesagt. Einen Grund nannte German Pellets in seiner Erklärung nicht (siehe hier).

    Dann der nächste Paukenschlag: Am 10. Februar 2016 stellte der Brennstoffhersteller einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Schwerin. Für die vielen Tausend Anleger beginnt nun das große Zittern: Werden sie ihr Geld je wiedersehen? Auf dem Spiel stehen Anlegergelder in Höhe von insgesamt 760 Millionen Euro. Die Anleihen von German Pellets verloren nach der Absage der Gläubigerversammlung weiter dramatisch. Lesen Sie mehr: „Brennstoffhersteller pleite: Tausende Anleger bangen um ihr Geld: Wie geht es weiter bei German Pellets?“ 





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    German Pellets Pleite German-Pellets-Gründerfamilie will wieder im Pelletgeschäft mitmischen Die Gründerfamilie des insolventen Brennstoffherstellers German Pellets drängt zurück ins Pelletgeschäft. Sie haben drei Pelletfabriken in Sachsen und Sachsen-Anhalt im Visier.