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    Prophezeiung der Deutschen Bank  27542  18 Kommentare „Ironischerweise ist ein Kollaps am Aktienmarkt notwendig, damit die Politiker in Panik geraten“

    Während die weltweiten Notenbanker die Zinsen immer weiter nach unten drücken, feiert der Aktienmarkt als sei das Jahr 1999 wieder angebrochen. Dabei schwächt sich das Wachstum der Weltwirtschaft immer weiter ab. Die Analysten der Deutschen Bank warnen, dass es erst zu einem Crash am Aktienmarkt kommen müsse, ehe die Politiker zur Tat schreiten.

    Die Sparer zahlen für die weltweite Schuldensause der vergangenen Jahrzehnte einen sehr hohen Preis: Während sich hoch verschuldete Länder, wie Italien, Frankreich und Spanien zu absurd niedrigen Zinsen finanzieren können – sie liegen beispielsweise für zehnjährige italienische Staatsanleihen bei lächerlichen 1,11 Prozent -, wird es nicht mehr lange dauern, bis auch Kleinsparer auf ihre Sparbücher Strafzinsen zahlen werden. Wir leben damit in einem Umfeld finanzieller Repression. Finanzielle Repression bedeutet, dass die Zinsen niedriger sind als die Inflation, womit die Schuldensause bei Staaten zu Lasten der Sparer am Laufen gehalten wird. Die Sparer werden über immer größere Zinsausfälle an der Finanzierung der Staatsschulden beteiligt. Entgegen den Behauptungen von „Strafzins“-Mario Draghi stützt diese Politik aber nicht etwa die Wirtschaft, sondern schwächt sie massiv, weil die Sparer immer weniger Zinseinnahmen haben und sich deshalb beim Konsum zurückhalten. Das kann kaum dadurch kompensiert werden, dass viele hochverschuldete Unternehmen und Verbraucher noch mehr Schulden machen.

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    Wachstum der Weltwirtschaft kühlt immer weiter ab

    Die immer weiter sinkenden Zinsen in den Industriestaaten haben zur Folge, dass das Wirtschaftswachstum immer schwächer wird. So liegt die Prognose für das Wirtschaftswachstum der USA für 2016 bei nur mehr 1,6 Prozent, nachdem Volkswirte am Jahresanfang noch ein Plus von 2,5 Prozent prognostiziert hatten. Dass die US-Notenbank bei der Sitzung am 21. September die Prognose für das Wirtschaftswachstum für 2016 das dritte Mal in diesem Jahr – nach den Sitzungen im März und Juni – senken dürfte, sollte daher niemanden überraschen. Bislang liegt sie noch bei 1,9 bis 2,0 Prozent. Ebenso wie für die US-Wirtschaft sinken auch die Prognosen für die Weltwirtschaft immer weiter. Nachdem Volkswirte vor einem Jahr noch ein Wachstum von 3,5 Prozent für 2016 vorhergesagt hatten, ist die aktuelle Prognose mit 2,9 Prozent auf ein neues Tief gesunken. Tendenz: deutlich sinkend. Damit trüben sich die Perspektiven für die Unternehmen aus dem S&P500 und dem DAX weiter ein.

    Der Aktienmarkt ist dennoch in Partylaune und entfernt sich damit immer mehr von einem fairen Niveau: Der S&P500 markiert fast täglich neue Rekordhochs, während beim DAX mit dem Überwinden der Marke von 10.500 Punkten ein neuer Bullenmarkt gestartet ist. Er liegt vor bei einem Kursanstieg um mindestens 20 Prozent gegenüber dem vorherigen Tief.

    Gigantisches Schuldenproblem wird mit noch viel mehr Schulden „gelöst“

    Verantwortlich für die Rally ist das gigantische Gelddrucken der weltweiten Notenbanken. Die EZB, die japanische Notenbank und die US-Notenbank drucken derzeit umgerechnet insgesamt 200 Mrd. Dollar pro Monat. Die jüngste Stufe der Rally am Aktienmarkt hat die Aussicht auf Helikoptergeld in Japan gezündet. Helikoptergeld bedeutet, dass der Staat einen Teil der zusätzlichen Staatsschulden nicht mehr am Anleihenmarkt platziert, sondern direkt an die Notenbank weitergibt. Mit den zusätzlichen massiven Schulden kann die Wirtschaft zumindest kurzfristig angekurbelt und die Inflation weiter angeheizt werden. Die „Lösung“ für die schwache Wirtschaft sehen Notenbanker, Politiker und andere „Experten“ also darin noch viel mehr Schulden zu machen als bislang ohnehin schon, dabei belaufen sich die Staatsschulden Japans bereits auf mehr als 200 Prozent der Wirtschaftsleistung, Italien 135,4 Prozent, Spanien 100,5 Prozent, Frankreich 97,5 Prozent und USA 105 Prozent.

    US-Aktienmarkt ist völlig überbewertet

    Inzwischen geben etliche Finanzprofis offen zu, dass die Hausse am Aktienmarkt ausschließlich auf das Gelddrucken zurückzuführen ist. „Die neuen Hochs bei Aktien sind unserer Meinung nach auf finanzielle Repression zurückzuführen, wobei die Zinsrenditen bei allen Anlageklassen tendenziell zusehends durch Kursanstiege ersetzt werden – überzogene relative Bewertungen folgen daher auf ohnehin überzogene absolute Bewertungen“, schrieb Dominic Konstam, Chef des Anleihen-Research bei der Deutschen Bank.

    Absolute Bewertung bedeutet, dass die Bewertung das S&P500 gemessen an Kennzahlen wie dem Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) oder der Dividendenrendite viel höher ist als im langfristigen Durchschnitt. Die Bullen rechtfertigen die höhere Bewertung aber mit dem Vergleich mit dem rekordniedrigen Zinsen am Anleihenmarkt, was der relativen Bewertung entspricht. Während die immer weiter sinkenden Zinsen immer schlechtere Konjunkturperspektiven anzeigen – und damit immer schlechterer Geschäftsperspektiven für die Unternehmen -, rechtfertigen Bullen mit den immer weiter sinkenden Zinsen die Rally am Aktienmarkt. Das macht gar keinen Sinn. Konstam und seine Kollegen sind der Überzeugung, dass die Zinsen von aktuell 1,57 Prozent für zehnjährige US-Anleihen immer noch zu hoch seien und stattdessen 1,25 Prozent eher angemessen seien.

    Ein Crash am Aktienmarkt muss kommen

    „Viel wichtiger ist allerding, welche Aussichten es geben könnte, die uns aus dieser finanziellen Repression herausführen könnten und in welchem Ausmaß es trotz der proaktiven Politik ein natürliches Ende für finanzielle Repression gibt – irgendwann muss etwas passieren, damit das System zusammenbricht… Der wahrscheinlichste Kandidat hierfür ist offensichtlich eine Art weltweiten fiskalischen Stimulus.“

    Gemeint sind damit gigantische auf Pump finanzierte Konjunkturprogramme. Dass es davon in den vergangenen Jahrzehnten unzählige in den Industriestaaten gegeben hat, die Wirtschaft aber nicht nachhaltig angekurbelt wurde, sondern nur jeweils ein kurzes Strohfeuer entfacht wurde, spielt für Konstam keine Rolle. Bisher habe es noch kein grünes Licht für Helikoptergeld in Japan gegeben. „Es ist noch zu früh, um eine Aussage über die US-Wahl und die Aussichten für einen finanziellen Stimulus zu machen, aber der allgemeine Eindruck ist, dass es schwierig ist, die Dringlichkeit dafür zu erkennen, wenn Aktien neue Hochs erklimmen.“

    Problem gigantischer Schulden mit noch mehr Schulden „lösen“

    „Der Status quo könnte noch für etliche Jahre so weitergehen – wenn nicht etwas das System „kaputtmacht“, so Konstam. Derzeit gebe es zwar etliche Versuche, um das zu vermeiden, oder die Probleme zu übertünchen, wie die Auswirkungen von Strafzinsen auf Banken durch verbilligte Bankkredite der EZB an die Banken abzufedern, „Es ist schwer zu sehen, wie die Verantwortlichen (Regierungen und Notenbanken) ohne einen externen wirtschaftlichen Schock sich darauf vorbereiten, um dramatische, fiskalische Maßnahmen zu ergreifen, damit die Weltwirtschaft durchstartet… Ironischerweise ist ein Schock notwendig, der durch einen Kollaps bei riskanten Vermögenswerten verursacht würde, damit die Verantwortlichen wirklich in Panik geraten und dramatische fiskalische Stimulierungsmaßnahmen ergreifen“, so der Finanzprofi. Ein System, das an einer gigantischen Überschuldung leidet – die weltweiten Schulden belaufen sich mit rund 300 Billionen Dollar auf rund das Vierfache der jährlichen Wirtschaftsleistung – soll also mit noch viel mehr Schulden am Leben gehalten werden. Dass die Folge einer derartigen Politik hohe Inflation sein wird, sollte jedem normal Denkenden klar sein. 




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    Prophezeiung der Deutschen Bank „Ironischerweise ist ein Kollaps am Aktienmarkt notwendig, damit die Politiker in Panik geraten“ Während die Notenbanker die Zinsen immer weiter nach unten drücken, feiert der Aktienmarkt als sei 1999 wieder angebrochen. Die Deutschen Bank warnen, dass es erst zu einem Crash am Aktienmarkt kommen müsse, ehe die Politiker zur Tat schreiten.

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    Kommentare

    Avatar
    20.08.16 13:00:56
    Nein,nein,Ines,Du musst das schon richtig gründlich lesen,bei der DB,ist mir kein Haar gekrümmt worden,aber Unnerfrangge,hatte da offenbar irgendein Problemchen !
    ...und das fand ich eben bemerkenswert,weil bei mir eben immer die anderen den Schaden anrichteten,weil sie eben nicht in der Lage sind,sich an Regeln zu halten!
    ...und weil ich mir ein so aussätziges Verhalten eben von der vorbildlichen Deutschen Bank kaum vorstellen kann,interressierte es mich,was denn da nun passiert sei,...
    Avatar
    20.08.16 12:32:20
    Banken und Banker haben leider nicht mehr den Ruf des ehrbaren Kaufmanns. Den müssten sie wiedergewinnen. Das wär´s doch. Am Ende leiden auch die Bankgeschäfte, wenn man dem
    Institut und den Bankkaufleuten nicht so ganz über den Weg trauen kann. Da müsste unbedingt
    wieder Vertrauen aufgebaut werden, nicht zuletzt bei der Deutschen Bank, und der Ruf des
    ehrbaren Kaufmanns neu erobert werden. Auch das Vertrauen der Aktionäre gehört dazu, und
    es leidet, wenn diese nur als Lückenbüßer gesehen werden und angemessene Dividende ausbleibt.
    Avatar
    19.08.16 12:59:03
    Die internationale Bank mit deutschem Namen und Sitzfleisch mögen in Deutschland viele nicht mehr.
    Das passt auch den Amis in den Kram, weil alle begeistert klatschen, wenn diese Bank wieder mal
    Strafe zahlen soll. Mit dem Image der Bank scheint es momentan nicht weit her. Da wird man noch
    eine Menge tun müssen, um Vertrauen zurückzugewinnen, zum Beispiel auch eine anständige
    Dividende vorzeigen. Meine eigenen Erfahrungen mit der Deutschen Bank waren allerdings in der
    Vergangenheit recht gut.
    Avatar
    19.08.16 09:54:58
    2 Mio Verlust mit der DB ist schon recht viel :keks:
    Avatar
    19.08.16 04:26:44
    Interessant.
    Deiner Familie geschieht etwas, damit genug Geld in Griechenland ankommt?
    Musst Du etwa Steuern zahlen?
    Aktien wie die der deutschen Bank werden Dir doch noch nicht enteignet abgesehen vom Kursverfall.

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