Start-up-Fonds
Digital Growth Fund I - Deutscher Start-up-Finanzier setzt Ausrufezeichen
Ein neuer deutscher Finanzier für Start-up-Unternehmen setzt ein Ausrufezeichen: Die 2015 gegründete deutsche Beteiligungsgesellschaft Digital+Partners ist dabei, für ihren ersten Fonds rund 300 Millionen Euro einzusammeln, die erste Tranche von etwa 100 Millionen Euro soll im Herbst besiegelt sein. Das sagten Patrick Beitel und Dirk Schmücking, Partner der Kapitalgesellschaft, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (F.A.Z.).
Nach einer Statistik des Branchenverbandes BVK wäre der Fonds damit der zweit- oder drittgrößte der vergangenen elf Jahre in Deutschland – und unter den größten fünf Fonds überhaupt. Bei Digital+Partners ist auch Thomas Jetter Partner, früher bei Permira. Die Gesellschaft beteiligt sich an Technologie-Unternehmen, die jenseits der ersten Gründungsphase sind und schon ein erprobte Geschäftsmodelle und Technologie nachweisen.
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„Wir werben gerade Investoren und Mittel für unseren Fonds ein“, sagte Beitel. „Wir wollen in eine Zielgröße von 300 Millionen Euro im Volumen.“ Der erste Teilbetrag – laut Beitel „in der
Größenordnung von 100 Millionen Euro“ – soll in wenigen Wochen gesichert sein. Dann steht für diese Tranche das „Closing“ an, wie es im Investorenjargon heißt. Offenbar sind die Zusagen für den
Betrag noch nicht ganz, aber weitgehend eingesammelt. „Momentan liegen wir noch ein bisschen darunter“, sagte Beitel. 2015 sammelten alle deutschen Risikokapitalgesellschaften zusammen 736
Millionen Euro ein, wie die Statistik der Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) ausweist. Die größten deutschen Fonds legten seit 2005 Rocket Internet (390 Millionen
Euro), High Tech Gründerfonds (304 Millionen Euro) und Holtzbrinck Ventures (285 Millionen Euro) auf. Davor, um die Jahrtausendwende, gab es zwei große Fonds der medizin- und biotechorientierten
TVM Capital (300 Millionen und 336 Millionen Euro).
Digital+Partners wirbt das Geld für den Fonds mit dem Namen Digital Growth Fund I gegenwärtig ausschließlich bei heimischen Gesellschaften ein. „Das sind bislang alles Mittel deutscher Investoren“,
sagte Schmücking. Beitel ergänzte: „Nachdem das erste Closing vollzogen ist – Ende Oktober, Anfang November –, wird ein internationales Fundraising erfolgen.“ Das solle sich dann über weitere zwölf
bis 18 Monate erstrecken, in ein oder zwei Tranchen bis zum letzten „Closing“. „Entsprechend ist dieses bis Mitte 2018 zu erwarten“, sagte Beitel. Kürzlich fiel Digital-Partners durch eine
gemeinsame Investition mit dem Handelskonzern Metro auf: Beide beteiligten sich an der 2011 gegründeten Orderbird, die Restaurants mit Bestell- und Kassensystemen auf iPad-Basis beliefern.