3D Druck nimmt zweiten Anlauf - Seite 2
Auch industrielle 3D-Drucker arbeiten schichtweise. Doch ihre Technik unterscheidet sich: Die Geräte, mit denen auch Gegenstände aus Metall, Keramik oder Glas gedruckt werden können, tragen eine dünne Schicht Pulver auf. Ein Laserstrahl schmilzt das Pulver dort, wo der Gegenstand entstehen soll. Deshalb nennt man diesen Druck auch Laserschmelzen, als eine weiterentwickelte Form des Lasersinterns. Ganz Mutige prophezeien hier die nächste industrielle Revolution. „Mit den industriellen 3D-Druckern könnten Fabriken geschlossen werden“, meint etwa Robert Gaßner vom Berliner Institut für Zukunftsforschung IZT. Produktionen könnten nach Deutschland zurückgeholt werden.
Die herkömmliche Konstruktion von Autos, Flugzeugen und Raketen müsse überdacht werden – denn mit 3D-Druckern könnten sie leichter, umweltfreundlicher und ressourcenschonender gebaut werden. Laserschmelzen beschäftigt momentan eigentlich nur die Entwicklungs- und Forschungsabteilungen: Die von EADS, Boeing, XSpace, Siemens und die der Autobauer. Der Chef des Mischkonzerns General Electrics, Jeff Immelt, ist aber davon überzeugt, dass 3D-Drucken bald Teil standardisierter Fertigungsverfahren wird. Die größten Vorteile seien die Zeit- und die Materialersparnisse. ”3D-Printing is worth my time, attention, money, and effort. If all I thought 3-D printing could do was shoes, I wouldn’t be talking about it.” sagte Immelt dem Economist.
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„Marktrelevant wird die Technik zuerst über die Medizintechnik“, sagt der Wirtschaftsanalyst Terry Wohlers, der die Entwicklung seit 1988 beobachtet. Unternehmen, wie etwa Arcam AB (im Index) aus den Niederlanden, stellen im 3D-Druckverfahren Hüftprothesen her, die exakt an den Körper des Empfängers angepasst sind und mehr als zwei Kilogramm leichter sind als herkömmliche Prothesen. Die Prothese ist wie ein Knochen aufgebaut, mit entsprechenden Hohlräumen im Inneren. Das macht sie so leicht – bei gleicher Belastbarkeit. Terry Wohlers schätzt, dass der Markt für 3D-Drucker 2011 um knapp 30 Prozent gewachsen ist und erwartet in den nächsten Jahren ein zweistelliges Wachstum. In seinem Marktreport 2012 prognostiziert Terry Wohlers, das der Markt für 3D-Drucker auf bis 2015 auf 3,7 Mrd. Dollar und bis 2019 auf über 6,5 Mrd. Dollar gewachsen sein wird. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir dann nicht mehr den nervenaufreibenden Gang zu Ikea antreten müssen, nur weil die letzte Schraube am neuen Regal fehlt.