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    Marktkommentar  265  0 Kommentare AB Europe: Den Renditehorizont erweitern

    Der jahrzehntelange Verfall der Zinsen weltweit hat Anleiheinvestoren verwöhnt und ihnen saftige Kursgewinne beschert, mit nur wenigen kurzfristigen Unterbrechungen. Doch auf stetige Ausschüttungen durch Anleihen ist kein verlass mehr. Gershon …

    Der jahrzehntelange Verfall der Zinsen weltweit hat Anleiheinvestoren verwöhnt und ihnen saftige Kursgewinne beschert, mit nur wenigen kurzfristigen Unterbrechungen. Doch jene Anleger, die auf stetige Ausschüttungen angewiesen sind, haben nunmehr erhebliche Schwierigkeiten, ihren Ertragsbedarf mit Staatsanleihen der entwickelten Länder zu decken. Die Zinsen in vielen Kernmärkten haben Miniaturniveaus erreicht oder sind sogar negativ: die deutsche Bundesregierung versteigerte jüngst 10-Jahres-Anleihen zu negativen Renditen.

    Der naheliegende Ausweg war die Hinwendung zum hochverzinslichen Bereich. Doch im Zuge des massenhaften Zustroms in die High-Yield-Assetklasse sind viele Anleihen mittlerweile voll bewertet. Es gibt dennoch weiterhin ausreichend attraktiv bewertete Bereiche. Der Kreditzyklus befindet sich unserer Ansicht nach jedoch bereits in einem reifen Stadium, daher ist es umso wichtiger, selektiv und wachsam vorzugehen.

    Wir sehen zwar immer noch Potenzial bei US-amerikanischen High-Yield-Unternehmensanleihen, deren Renditen im mittleren und hohen einstelligen Bereich ein guter Indikator für den zu erwartenden Ertrag sein dürfte. Doch gibt es noch weitere Bereiche, die sowohl eine willkommene Streuung des Risikos als auch attraktive Ausschüttungsquoten bieten.

    Staatsanleihen aus den Schwellenländern in Lokalwährung sind ein Beispiel. Obwohl diese Währungen bereits einigen Boden gutgemacht haben, seit sie im vergangenen Jahr Mehrjahrestiefs erreichten, sehen wir weiterhin erhebliches Aufwertungspotenzial.

    Und noch ein Sektor bietet Chancen; ein Markt, der insbesondere von europäischen Anlegern meist übersehen oder gemieden wird: der riesige Markt für Wohnimmobilienanleihen in den USA. Viele ausländische Investoren, mit wenig Wissen über diese komplexe Assetklasse ausgestattet, erlitten während der Subprime-Krise 2008 enorme Verluste und verbinden US-amerikanische Hypothekendarlehen weiterhin mit diesem Desaster. Doch seither hat sich einiges getan: die Regulierung wurde erheblich verbessert, die Anforderungen der Gläubiger signifikant erhöht und der US-Wohnimmobilienmarkt steht auf wesentlich solideren Füssen.

    Verbriefte Hypotheken für Wohnimmobilien bieten heute attraktive Renditen. Darüber hinaus sind sie eine Wette auf den US-Verbrauchersektor, der sich aufgrund des starken Beschäftigungswachstums in den vergangenen Jahren stark erholt und seine Schuldenlast reduziert hat. Die Immobilienpreise haben sich in den meisten Regionen der USA vollständig von der Krise erholt. All diese Faktoren tragen dazu bei, US-Wohnimmobilienanleihen zu einer interessanten Alternative für renditesuchende Anleger mit Diversifikationsbedarf zu machen.

    Gewerbliche Immobilienanleihen bieten ähnlich attraktive Features. Sie zeichnen sich durch stetige Einkommensströme aus, die durch meist langfristige Mietverträge für Bürogebäude, Hotels, Einkaufszentren und Mehrfamilienwohnkomplexe abgesichert sind. Und anders als in Europa, wo die Emittenten einzelne Darlehen durch die Refinanzierung der Senior- oder Junior-Tranchen ersetzen können, bleibt die Struktur in den USA von Anfang bis Ende gleich.

    Der Schlüssel zum Erfolg im High-Yield-Sektor bleibt eine breite Streuung sowie die Suche nach Sektoren mit relativ attraktiver Bewertung. Dieser Fokus eröffnet ein breiteres Chancenfeld und ermöglicht es Anlegern, Optionen zu prüfen, die ihnen sonst verborgen bleiben würden. Anleger, die ihre Suche auf einen einzelnen Sektor beschränken oder ganze Sektoren basierend auf einigen allgemeinen Kennzahlen (wie etwa durchschnittliche Rendite) ausschliessen, berauben sich selbst dieses Potenzials. Es gibt immer noch attraktive Ertragschancen im Markt, aber es erfordert mehr Aufwand und Flexibilität, um sie zu finden.

    Die hier geäußerten Einschätzungen und Meinungen sind weder Analysen noch dienen sie als Investmentberatung oder Anlageempfehlung. Sie geben nicht notwendigerweise die Ansichten aller Portfoliomanagementteams von AB wieder.




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