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    "Das war politisch motiviert"  4016  0 Kommentare Hedgefonds-Manager verklagt US-Regierung und FBI wegen "rücksichtsloser" Razzia

    Mit Verdacht auf Insiderhandel ließ die US-Regierung im Herbst 2010 eine Razzia beim Level-Global-Hedgefonds durchführen, die vier-Milliarden-Firma musste daraufhin schließen. Für den Ex-Chef David Ganek war dies ganz klar eine politische Aktion. Er verklagte den zuständigen Staatsanwalt sowie das FBI.

    Es war die Zeit der großen Aufarbeitung. Nachdem die US-Immobilienkrise im Jahr 2008 zu einem weltweiten Bankenkollaps geführt hatte, galt es für die Regierung, ein unmissverständliches Zeichen der Umsichtigkeit auszusenden. So wurde ermittelt, was das Zeug hielt - bei Banken, Versicherern und auch Hedgefonds.

    Zu letzteren gehörte unter anderem die Firma Level Global. 65 Mitarbeiter, vier Milliarden US-Dollar verwaltetes Vermögen, des Insiderhandels bezichtigt. Eine entsprechende Zeugenaussage veranlasste die Staatsanwaltschaft dazu, einen Durchsuchungsbefehl an das FBI auszugeben, welches daraufhin im November 2010 eine Razzia in den Manhattener Geschäftsraumen von Level Global durchführte. Keine drei Monate später musste der Hedgefonds seine Pforten schließen.

    Einer der Mitbegründer - Anthony Chiasson - landete bald auch im Gefängnis, wurde aber im Jahr 2014 aufgrund mangelnder Beweise wieder freigelassen. Auch die Strafzahlung in Höhe von 20,5 US-Millionen Dollar wurde Level Global von der Börsenaufsicht zurückerstattet.

    Dem Mitbegründer und Chef-Portfoliomanager David Ganek ist das jedoch zu wenig. Er fühlt sich in seinen Bürgerrechten verletzt und glaubt, dass die Beweise, die zum Durchsuchungsbefehl geführt haben, fingiert waren. So habe die der "rücksichtlosen" Razzia vorausgehende eidestattliche Erklärung "schwerwiegende Unterstellungen" im Zusammenhang mit möglichem Insiderhandel beinhaltet. Er verklagte die zuständigen FBI-Mitarbeiter sowie den mit dem Fall betrauten US-Staatsanwalt Preet Bharara.

    Der Antrag der Beschuldigten auf Abweisung der Klage wurde im März dieses Jahres abgelehnt, für Ganek ein "gewaltiger Sieg" (Quelle: "Business Insider"). Auf einer von "CNBC" ausgetragenen Investorentagung sagte er am Dienstag, dass es ihm hauptsächlich um die Frage nach der Transparenz und der Rechenschaftspflicht ginge, schließlich habe seine Firma auch stets transparent gearbeitet.

    Für ihn sei die ganze Angelegenheit eine rein Politische gewesen, eine "Befriedigung der Bevölkerung" zu einer Zeit, als die Gesellschaft gegenüber der Wall Street äußerst negativ eingestellt war. Man habe ihn mehrmals darauf hingewiesen, dass es sinnlos sei, die Regierung zu verklagen. Ganek ist jedoch überzeugt: Der Fall ist zu bedeutend, um ihn auf Eis zu legen. 





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