'WSJ'
New Yorker Staatsanwalt nimmt Exxon-Bilanzen ins Visier
NEW YORK (dpa-AFX) - Der US-Ölriese ExxonMobil ist einem Zeitungsbericht zufolge wegen seiner Buchhaltung ins Visier der Justiz geraten. Der wegen seiner harten Gangart bei Unternehmen gefürchtete New Yorker Staatsanwalt Eric Schneiderman untersuche die Bilanzen des Ölkonzerns, schrieb das "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf Insider in seiner Online-Ausgabe.
Schneiderman wolle wissen, warum Exxon - anders als die meisten Wettbewerber - trotz der niedrigen Ölpreise noch keine Abschreibungen vorgenommen habe. Die Preise für Rohöl sind wegen eines globalen Überangebots im Zuge eines Kampfs großer Förderer um Marktanteile seit 2014 massiv gesunken. Das hat in den Bilanzen vieler Ölkonzerne zu hohen Wertberichtigungen geführt.
Ein Exxon-Sprecher wollte den Bericht auf Nachfrage nicht kommentieren. Er verwies aber auf eine Mitteilung an die Börsenaufsicht, in der Exxon seine Rechnungslegung rechtfertigt. Darin heißt es unter anderem, dass man bei der Bewertung langfristiger Bilanzposten sehr vorsichtig sei und diese nach dem Ölpreisverfall auf Wertminderungen überprüft habe.
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Schneidermans Büro war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Der Staatsanwalt ermittelt bereits wegen angeblicher Finanzierung irreführender Studien zum Klimawandel gegen Exxon. Der Ölkonzern steht im Verdacht, die Öffentlichkeit und Anleger über Jahrzehnte hinweg gezielt über die Folgen und Risiken getäuscht zu haben./hbr/DP/stk