Ölpreise bauen Gewinne aus - sinkende US-Ölreserven treiben
NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Donnerstag ihre kräftigen Gewinne vom Vortag nach überraschend gesunkenen US-Ölreserven weiter ausgebaut. Am Mittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November 47,25 US-Dollar. Das waren 42 Cent mehr als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im November stieg um 45 Cent auf 45,79 Dollar.
Neue Daten zu den Ölreserven in den USA trieben die Preise nach oben. Am Mittwoch hatte die US-Regierung gemeldet, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um 6,2 Millionen auf 504,6 Millionen Barrel gesunken sind. Experten hatten dagegen mit einem Anstieg gerechnet. Ein Rückgang der Ölreserven kann auf ein geringeres Angebot oder eine stärkere Nachfrage hindeuten.
Zweifellos seien die amerikanischen Ölreserven in der vergangenen Woche stark gefallen, kommentierte Rohstoffexperte Tamas Varga vom Londoner Handelshaus PVM Oil Associates. Er verwies aber darauf, dass es am Ölmarkt nach wie vor ein Überangebot an Rohöl gebe. Varga kann derzeit keine Hinweise ausmachen, dass sich an der Situation absehbar etwas ändern werde.
Vor dem Hintergrund des Überangebots bleibt das geplante Treffen des Ölkartells Opec in der kommenden Woche in der algerischen Hauptstadt Algier ein wichtiges Thema am Ölmarkt. Dort geht es um eine mögliche Begrenzung der Ölförderung zwecks Preiskontrolle zwischen der Opec und anderen Produzenten wie Russland.
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Der Preis für Opec-Rohöl ist zuletzt gestiegen. Das Opec-Sekretariat meldete am Donnerstag, dass der Korbpreis am Mittwoch 42,54 US-Dollar je Barrel (159 Liter) betragen habe. Das waren 99 Cent mehr als am Dienstag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der 14 wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/fbr