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    Air Berlin - Krise  990  0 Kommentare Air Berlin streicht Jobs und teilt sich - Lufthansa stärkt Eurowings

    BERLIN (dpa-AFX) - Air Berlin zieht die Notbremse. Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft will ihre Kernflotte auf 75 Flugzeuge halbieren, das Geschäft mit Urlaubsflügen abspalten und bis zu 40 Maschinen der Lufthansa überlassen. Bis zu 1200 Vollzeitstellen sollen in diesem Zuge wegfallen, wie Air Berlin am Mittwochabend mitteilte. Das Touristikgeschäft mit rund 35 Flugzeugen will das schon lange kriselnde Unternehmen in einer eigenen Geschäftseinheit zusammenfassen und dafür "strategische Optionen" prüfen. Insidern zufolge geht es dabei um ein mögliches Gemeinschaftsunternehmen mit dem deutschen Tui-Ferienflieger Tuifly.

    "Durch den stetig zunehmenden Marktdruck sehen wir uns gezwungen, unser bestehendes komplexes Geschäftsmodell zu ändern", sagte Air-Berlin-Chef Stefan Pichler. Es gehe darum, "Air Berlin eine Zukunft zu eröffnen". Künftig soll sich die Airline nur noch als Netzwerk-Fluggesellschaft von den Drehkreuzen Düsseldorf und Berlin aus starten. Die Verwaltung soll in Berlin gebündelt werden.

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    AIR-BERLIN-JETS IN EUROWINGS-FARBEN

    Bis zu 40 Airbus-Mittelstreckenjets von Air Berlin sollen ab kommendem Sommerflugplan für den Lufthansa-Konzern starten, davon bis zu 38 mit Air-Berlin-Besatzung. Mit 35 Maschinen soll der Großteil davon die Farben der Lufthansa-Billigmarke Eurowings erhalten, 5 weitere Jets sollen für die österreichische Konzerntochter Austrian Airlines fliegen, wie der Lufthansa-Konzern mitteilte. Der Deal soll am 26. März 2017 beginnen und sechs Jahre lang laufen. Allerdings müssen die Kartellbehörden dem Vorhaben noch zustimmen.

    Eurowings würde ihre bisher 90 Maschinen starke Flotte mit der Übernahme der Air-Berlin-Flieger deutlich ausbauen. Hinzu kommt voraussichtlich die Komplettübernahme der bisherigen Minderheitsbeteiligung Brussels Airlines. Der Lufthansa-Aufsichtsrat hatte am Nachmittag grünes Licht gegeben, dass der Konzern die verbliebenen 55 Prozent an der belgischen Fluglinie übernimmt. Nach bisherigen Aussagen soll Brussels künftig ebenfalls für Eurowings starten. Bisher betreiben die Belgier 49 Flugzeuge, davon 38 Airbus-Jets.

    Air Berlin will sich im Kerngeschäft auf der Kurz- und Mittelstrecke nach eigener Darstellung stärker auf Geschäftskunden konzentrieren. Ab kommendem Sommerflugplan soll die Kernflotte des Unternehmens noch 40 Airbus-Mittelstreckenjets, 17 Airbus-Langstreckenjets und 18 Bombardier-Regionalflugzeuge umfassen.

    TOURISTIK-BEREICH: ZUKUNFT OFFEN

    Offen blieb, was genau mit den Touristikflügen geschehen soll, mit denen Air Berlin bisher vor allem Kunden von Reiseveranstaltern an Badeziele bringt. Pichler sprach davon, dass Geschäft durch die Bündelung in einem separaten Geschäftsbereich gestärkt werde. In der Mitteilung an die Börse schrieb das Unternehmen allerdings von "strategischen Optionen", die geprüft werden sollen.

    Dabei geht es Insidern zufolge um ein mögliches Gemeinschaftsunternehmen mit der deutschen Ferienfluglinie Tuifly. Wie die Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX aus dem Umfeld der Verhandlungen erfuhr, will Air Berlin ihre österreichische Air-Berlin-Tochter Niki in die Gesellschaft einbringen. Hinzu kämen 14 Maschinen der Tuifly samt Personal, die der Reisekonzern seit mehreren Jahren an Air Berlin vermietet hat.

    Air Berlin ist hochverschuldet und hatte in den vergangenen Jahren einen Rekordverlust nach dem anderen eingeflogen. Die arabische Großaktionärin Etihad hält das Unternehmen seit Jahren mit Finanzspritzen in der Luft. Die Fluggesellschaft aus dem Emirat Abu Dhabi braucht Air Berlin aber als Zubringer für ihre Langstreckenflüge./stw/mar/he





    dpa-AFX
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