Aktien Frankfurt Ausblick
Anleger halten sich vor US-Arbeitsmarktbericht zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger am deutschen Aktienmarkt bleiben am Freitag vor der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts vorsichtig. Der X-Dax als Indikator für den Dax signalisierte rund eine Stunde vor Handelsstart einen nahezu unveränderten Auftakt bei 10 567 Punkten. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 dürften ebenfalls nur wenig bewegt eröffnen.
Tags zuvor war der Dax an seinem bisherigen Wochenhoch von 10 646 Punkten gescheitert und hatte letztlich leicht nachgegeben. Etwas Unterstützung erhält er nun von den US-Futures. An der Wall Street war zwar tags zuvor bereits Zurückhaltung vor den Jobdaten zu spüren und es tat sich über Stunden fast nichts. Seit dem Xetra-Schluss legte der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial aber moderat zu.
EXPERTE: WARTEN AUF IMMER NEUE INFORMATIONEN
Nach dem guten Start in den Oktober stelle sich aber die Frage, ob es lediglich ein Sondereffekt sei, da dem Dax schon wieder die Kräfte zu verlassen schienen, schrieb Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba in einem Morgenkommentar. So hätten selbst gute Nachrichten aus der deutschen Industrie keinen neuen Rückenwind verliehen. Die Investoren wollten offenbar die "Strategie" der jüngsten Zeit - Abwarten auf neue Informationen - fortsetzen.
Insofern rückt zum Wochenschluss der US-Arbeitsmarkt in den Fokus. Die Jobdaten sind wichtig für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Starke Daten könnten bei den Anlegern laut Marktbeobachtern durchaus die Sorge wecken, dass die Fed mit einer baldigen Leitzinserhöhung den Geldhahn etwas weiter zudrehen könnte.
RWE-TOCHTER INNOGY GEHT AN DIE BÖRSE
Für Aufmerksamkeit an den Märkten sorgte in der Nacht zum Freitag der zeitweise Absturz des britischen Pfunds, der sich dann aber schnell eindämmte. Unternehmensseitig steht der Börsengang der RWE-Ökostromtochter Innogy im Fokus. Die Aktien kommen am Vormittag zum Maximalpreis von 36 Euro auf den Markt.
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Die Aktien des Konkurrenten Eon profitierten im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) mit einem Plus von mehr als zweieinhalb Prozent von einem Pressebericht über einen möglichen Einstieg des Investors Cevian. Die Schweden prüften diese Option, schrieb die "Rheinische Post" unter Berufung auf Industriekreise.
DEUTSCHE BANK ERNEUT IM BLICK
Nach einem Tag Pause könnten die Papiere der Deutschen Bank ihre Erholung fortsetzen. Bei L&S legten sie am Morgen um etwa 1,5 Prozent zu. Thema am Markt ist vor allem ein Bericht der "Financial Times". Demnach arbeite der deutsche Branchenprimus an einem Börsengang seiner Vermögensverwaltungs-Tochter DWS, um seine Kapitaldecke zu stärken. Eine Entscheidung sei aber noch nicht gefallen und eine Trennung von einem Minderheitsanteil sei auch nicht vor dem ersten Halbjahr 2017 zu erwarten, hieß es unter Berufung auf informierte Kreise.
Bei den Anteilsscheinen von Zalando ist derweil nach Einschätzung der Analysten der Deutschen Bank die Luft erst einmal raus. Sie strichen nach dem guten Lauf der Papiere ihre Kaufempfehlung. Die Aktien des Online-Modehändlers fielen bei L&S um 2 Prozent./mis/fbr