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    Kurssturz auch beim schweizer Konkurrenten  5616  0 Kommentare „Die Deutsche Bank wird gerettet werden, aber wie sieht es mit der Credit Suisse aus?“

    Der „Anleihen-König“ Jeff Gundlach hat sich wiederholt besorgt über die Talfahrt der europäischen Bankaktien geäußert. „Der Markt wird die Aktie der Deutschen Bank solange nach unten drücken, bis die Bank gerettet wird“, hatte der Profi zuletzt prognostiziert. Er geht einmal mehr mit der Geldpolitik der EZB scharf ins Gericht.

    Die Aktie der Deutschen Bank erholt sich weiter: Gegenüber dem jüngsten Rekordtief ist der Kurs um fast 20 Prozent auf knapp zwölf Euro gestiegen. Dabei hatte der Platow-Brief zuletzt berichtet, dass die Deutsche Bank entgegen den ständigen Beteuerungen von Vorstandschef John Cryan über eine Kapitalerhöhung nachdenkt und die Angestellten einmalig auf Bonuszahlungen von bis zu zwei Mrd. Euro verzichten sollen. Jeff Gundlach der die Talfahrt der europäischen Bankaktien frühzeitig vorhergesagt hatte, hat zuletzt auf einer Investmentkonferenz in New York die EZB für ihre Strafzinspolitik einmal mehr scharf angegriffen. Diese Politik belaste die Banken erheblich, weil der Zinsüberschuss und damit die Profitabilität der Institute immer weiter unter Druck komme. „Man kann nicht seine strauchelnde Wirtschaft retten, indem man sein Finanzsystem umbringt und eines der Paradebeispiele hierfür ist der Aktienkurs der Deutschen Bank“, sagte Gundlach auf der Grant’s Fall 2016 Investmentkonferenz in New York. „Wenn man diese Politik der Strafzinsen für eine ausreichend lange Zeit beibehält, wird man diese Banken in die Pleite treiben.“

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    Aktie der Credit Suisse auf Talfahrt

    Der Börsenwert der europäischen Banken ist seit Jahresanfang um rund 250 Mrd. Euro gesunken, rund 15 Mrd. davon entfallen allein auf die Deutsche Bank. Während Gundlach weiterhin der Überzeugung ist, dass die Deutsche Bank entgegen anderslautender Beteuerungen von Kanzlerin Angela Merkel schlussendlich von Deutschland – sprich vom Steuerzahler – gerettet werden würde, macht sich Gundlach Gedanken, wie es bei anderen Instituten aussieht, die ähnlich angeschlagen sind. „Wenn es hart auf hart kommt, wird die Deutsche Bank von Deutschland gestützt werden“, sagt Gundlach. „Aber wie sieht es mit der Credit Suisse aus, deren Aktienkurs eine ähnliche Talfahrt hinter sich hat? Wer wird sie (die Credit Suisse) retten?“ Zuletzt waren die Credit Default Swaps (Kreditausfallversicherungen, kurz CDS) auf die Deutsche Bank zwar leicht gesunken. Allerdings liegen sie mit 232 Basispunkten noch immer auf einem sehr hohen Niveau. Ein Basispunkt bei CDS zur Absicherung von zehn Millionen Euro für fünf Jahre gegen einen Ausfall bedeutet eine Zahlung von 1.000 Euro pro Jahr. Die Absicherung einer solchen Summe gegen einen Ausfall der Deutschen Bank kostet also herbe 232.000 Euro pro Jahr. Der Finanzmarkt schätzt die Wahrscheinlichkeit für einen Zahlungsausfall innerhalb der nächsten fünf Jahre mittlerweile auf 18,5 Prozent ein. Die CDS auf die Credit Suisse sind zuletzt auf 141,5 Basispunkte gesunken. Die Bank hatte Ende 2015 knapp fünf Mrd. Franken bei Investoren eingesammelt, um die Restrukturierung unter Vorstandschef Tidjane Thiam zu finanzieren.

    Gundlach setzt auf TIPS

    Gundlach befürchtet, dass die Notenbanken in der Falle stecken. Selbst der US-Notenbank, die keine Strafzinsen eingeführt hat, dämmere es, dass die Geldpolitik nicht wirken würde. Er geht davon aus, dass daher das Thema Fiskalprogramme zusehends hochkochen dürfte. Fiskal- oder Konjunkturprogramme bedeuten, dass die die Länder zusätzliche Schulden machen und das Geld über Infrastrukturprojekte, Steuersenkungen oder höhere Sozialausgaben in die Wirtschaft pumpen. Das werde die Inflation anheizen. Laut Gundlach hätten die Zinsen im Juli ihren Tiefpunkt gesehen und der Finanzprofi prognostiziert, dass die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen Ende 2016 auf mehr als zwei Prozent steigen werden. Deswegen hat Gundlach auf der Grant’s Investorenkonferenz gesagt, dass er zum ersten Mal seit Jahren auf Inflationsindexierte Anleihen, kurz TIPS (Treasury Inflation Protected Securities) setze. „Zum ersten Mal seit Jahren, bin ich long bei TIPS.“ Die langfristigen Inflationserwartungen der Investoren seien zu niedrig. Falls Gundlach richtig liegt, werden sich die Kurse der TIPS künftig deutlich besser entwickeln als die normaler Staatsanleihen, die fallen würden.

    Bleibt die Frage, ob Gundlach mit seiner Vorhersage zur Zinsentwicklung richtig liegen wird. Zwar sind die Zinsen für zehnjährige US-Anleihen zuletzt deutlich gestiegen auf 1,7 Prozent. Wenn der Anstieg aber weitergehen sollte, würde das den Aktienmarkt massiv belasten. Immerhin hatte die anhaltend laxe Geldpolitik dazu geführt, dass das KGV des S&P500 auf 17 gestiegen ist – ein im langfristigen Schnitt extrem hoher Wert. Fed-Chefin Janet Yellen kann es eigentlich nicht zulassen, dass es zu einem kräftigen Zinsanstieg kommt, würde das doch zu einen kräftigen Kursrutsch nicht nur am Anleihenmarkt, sondern auch am Aktienmarkt führen. Die sinkenden Vermögen würden dazu führen, dass viele Amerikaner auf die Ausgabenbremse treten dürften, woraufhin die ohnehin stark schwächelnde Wirtschaft in die Rezession abrutschen dürfte, also schrumpfen dürfte. Yellen sollte alles in ihrer Macht stehende tun, um das zu verhindern. Hiesige Anleger werden nicht nur das genau im Auge behalten, sondern noch vielmehr die weitere Entwicklung bei der Deutschen Bank. 




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